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Bitterfeld Bitterfeld: Auflösung des Zweckverbandes wird vorbereitet

Von ULJANA WUTTIG-VOGLER 06.12.2010, 17:36

BITTERFELD/MZ. - Der Zweckverband TechnologiePark Mitteldeutschland arbeitet an seiner Auflösung. Diese ist terminlich zwar noch nicht festgelegt, wird aber voraussichtlich Ende des ersten Quartals kommenden Jahres erfolgen, wie Petra Wust, OB der Stadt Bitterfeld-Wolfen, Rolf Sonnenberger, Bürgermeister von Zörbig, und Andy Grabner, Bürgermeister von Sandersdorf-Brehna, hoffen.

Erste Entwürfe der Auseinandersetzungsvereinbarung, die den Partnern am Ende die einst in den Verband eingebrachten Anteile wieder zusichert, liegen vor. Derzeit prüft ein Unternehmen die wirtschaftliche Lage des Verbandes. "Wir trennen uns gütlich und einvernehmlich", erklären die Vertreter der drei Städte.

Ein Blick zurück: 1993 wurde der Planungszweckverband "Gewerbegebiet Heideloh" gegründet. Ihm gehörten damals Heideloh, Großzöberitz und Rödgen an, die etwa 60 Hektar eines 90 Hektar großen Gebietes westlich der A 9 erschlossen und entwickelten. Bekanntester Ansiedler ist das Versandhaus Neckermann. Dann kam es aufgrund der Gebietsreform im Jahr 2004 zu Veränderungen in den Zuständigkeiten. Rödgen gehörte dann zu Wolfen, Großzöberitz zu Zörbig und Heideloh zu Sandersdorf. Die Partnerschaft wurde weitergeführt. Als dann jedoch Thalheim der Stadt Bitterfeld-Wolfen beitrat, änderten sich die Flächenverhältnisse bedeutsam. Bitterfeld-Wolfen verfügt jetzt über 42 Prozent, Sandersdorf-Brehna über 37 Prozent der Flächen des Zweckverbandes, der "Rest" entfällt auf Zörbig. Als weitere Besonderheit unterstreicht Sonnenberger, dass die Entwicklung der Zörbiger Flächen bereits abgeschlossen war, der Großteil der Thalheimer verkauft beziehungsweise optioniert ist. Sandersdorf hingegen konnte bislang ein Unternehmen - Vetro Solar - auf seinem Gebiet ansiedeln. Vor diesem Hintergrund der ungleichen Entwicklung - "der Vorteil für uns war nicht mehr gegeben", so Sonnenberger - beschloss der Stadtrat von Zörbig den Austritt aus dem Verband. Diesem stimmte die Verbandsversammlung allerdings nicht zu. Der gewünschte Austritt allerdings war Anstoß für eine Diskussion über den Sinn des weiteren Bestehens des Zweckverbandes an. Dabei kam man nach langen und harten Diskussionen beispielsweise über Finanzierungsfragen zu dem Schluss, diesen aufzulösen. Mit der Auflösung werden keinerlei Nachteile für die Unternehmen entstehen. "Der Service bleibt erhalten", so Petra Wust. Zudem hoffen vor allem Sandersdorf-Brehna und Bitterfeld-Wolfen darauf, die Vermarktung in kleineren Strukturen "effektiver, unbürokratisch und schneller" abwickeln zu können.

Trotz der Auflösung wollen die drei Partner das "Tischtuch zwischen ihnen nicht endgültig zerschneiden". Sie setzen im Gegenteil auf weitere Zusammenarbeit im Bereich der Infrastruktur und des Abwassers. So ist beispielsweise der Bau einer Abwasserdruckleitung geplant. Auch über die weitere gemeinsame Vermarktung von Flächen denken Bitterfeld-Wolfen und Sandersdorf-Brehna nach.