Bis Weihnachten restaurierte Fenster
FRIEDERSDORF/MZ. - "Weil es mir Spaß macht". Am Mittwochmorgen ließ es sich Baum nicht nehmen, die Rühlmann-Orgel zum Erklingen zu bringen. Schließlich gab es dafür einen besonderen Anlass. Denn Landrat Uwe Schulze überbrachte dem Förderkreis Kirche Friedersdorf für die Restaurierung der Kirchenfenster der Apsis einen Scheck von 10 000 Euro.
Eva Geidel, Vorstandschefin des Förderkreises, nahm das Geld dankend an. Denn die Fenster seien im Laufe der Jahre arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Bleibänder seien gerissen. Es bestehe die Gefahr, dass die Fenster eines Tages herausfallen, informierte Frau Geidel. Restaurateure aus Naumburg werden sich ihnen nun annehmen. Bis zum Heiligen Abend sollen die Kleinode restauriert sein, sagte die Friedersdorferin. Auch Dieter Wippich freute sich am Mittwoch über die finanzielle Unterstützung für das über ein Jahrhundert alte Gotteshaus im neugotischen Baustil. Seit 1963 ist er im Gemeindekirchenrat. Viel habe sich in der jüngsten Vergangenheit im Kirchenschiff getan. Daran hatte auch Wippich großen Anteil. Er sorgte unter anderem dafür, dass das Hinterteil der Gottesdienstbesucher nie auskühlt. Denn die Bankreihen verfügen nun über eine Sitzheizung.
Evelin Helbig nennt das Friedersdorfer Gotteshaus "meine Heimat". Seit 15 Jahren ist sie im Gemeindekirchenrat und fühlt sich wohl. Sie liebt das, was die Friedersdorfer mit viel Engagement aufgebaut haben. "Der Zusammenhalt ist wichtig", meint auch Eva Geidel. Ein Zusammenhalt, den die Menschen im Ort leben.
Im nächsten Jahr wird der Förderkreis, der derzeit 35 Mitglieder zählt, sein fünfjähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass soll, wenn alles klappt, ein Knabenchor aus Russland eingeladen werden, blickte sie optimistisch in die Zukunft. Pläne haben die Friedersdorfer übrigens noch viele. Doch es müsse schrittweise voran gehen, meint Frau Geidel. "Als nächstes werden wir die Orgel in Angriff nehmen", teilte sie im MZ-Gespräch mit. Die Orgel müsse gereinigt werden, der Blasebalg sei nicht mehr dicht. Die Friedersdorferin schätzt die Sanierungskosten auf rund 20 000 Euro. Ideen, um das Geld zusammenzubekommen, reifen bereits. "Wir haben schon viel geschafft", meinen die Friedersdorfer nicht ohne Stolz.