Besuch im Bunker Kossa Besuch im Bunker Kossa: Ehemalige Militäranlage bald Geheimtipp in den USA?
Kossa/MZ. - Zugegeben: Das diplomatische Parkett, auf dem am Dienstagabend deutsch-amerikanische Völkerverständigung stattfand, bestand diesmal nur aus gutem alten DDR-Beton. Doch was schon bald vielleicht deutscher Exportschlager im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein soll, glänzt schließlich auch durchaus bewusst mit nostalgischen Ost-Bauten im "Good-bye-Lenin-Stil".
Und die extra zu eben jener Kossaer Bunkeranlage gereiste Frau Konsul Eleonore Fox wird den Minifehler in der Etikette wohl kaum bemerkt haben. Schließlich zeigte sie sich angesichts so viel scheinlebendiger DDR durchaus begeistert. Und genau das war natürlich das gewünschte Ziel der Verantwortlichen. "Der Bunker benötigt", erklärte Marketingchef Rainer Dorn, "mittlerweile nicht nur die Öffnung in die Bundesrepublik, sondern unbedingt auch in die restliche Welt."
Um aber das alles zumindest zu einem Geheimtipp in den USA werden zu lassen, bedurfte es schon ganz besonderer Sachverhaltsdarstellungen. Und so führte kein geringerer als der letzte Kossaer NVA-Kommandant und heutige Geschäftsführer, Dietrich Krumnow, Misses Konsul Fox durch die ehemals heiligen Hallen der DDR-Landesverteidigung. Wohl so mancher kalte Schauer jagte dabei sowohl der Konsulin als auch den Gästen über den Rücken, als eben jener Dietrich Krumnow auf geographischen Karten von atomaren und sogar biologischen Angriffsmöglichkeiten gegen den "Feind" erzählte.
Anlass zur Hoffnung gab das Resümee von Eleonore Fox. Für viele ihrer Landsleute sei Kossa durchaus eine "ansprechende Variante." "Und ich werde", so erklärte sie, "das natürlich auch empfehlen." Das Nahziel ist also für das Militärmuseum erreicht.