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Bescherung mit riesigem Geschenk Bescherung mit riesigem Geschenk: Schneller als je gedacht

Von Claus-Bernd Fiebig 23.12.2001, 15:30

Möhlau/MZ. - Der Weihnachtsmann saß im Geschenk. Als er herauskletterte, behauptete der bärtige Alte, gut acht Stunden lang den Gabensack geschleppt zu haben. Die Möhlauer Feuerwehrleute und deren Gäste wussten jedoch, was der Kern dieser Flunkerei war. Denn tatsächlich hatte die Fahrt des Geschenkes, dass am Sonnabend erstmals öffentlich bestaunt werden konnte, acht Stunden gedauert. Das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 musste von Gingen bei Ulm abgeholt werden. Das erzählte später der Weihnachtsmann der MZ. Dieser heißt im bürgerlichen Leben Gerd Cersowsky und gehört dem Möhlauer Team an.

Angesichts des gewichtigen Geschenks vor dem Feuerwehrdepot wurden Erinnerungen wach. Steffen Jude betonte, dass man vor etwa drei Jahren an gleicher Stelle ein nagelneues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in Besitz nehmen konnte. Während des feierlichen Augenblicks habe man gegenüber Bürgermeister Günter Lönnig (PDS) geulkt, dass man doch noch ein zweites Fahrzeug brauche, sagte der Wehrleiter. Und das war nun schneller als damals gedacht da.

Wahrscheinlich hatten die hohen Reparaturkosten für die alte Technik die Entscheidung des Gemeinderates beeinflusst, dass er 160 000 Mark für das LF 8/6 locker machte. Dies trotz der hohen Aufwendungen, die in der Kommune für das Abwassernetz notwendig waren, unterstrich Wehrleiter Jude. 120 000 Mark Fördermittel kamen hinzu.

Das neue Fahrzeug nutzt nicht nur der Wehr, sondern allen Einwohnern des Ortes sowie des Umlandes, machte Jude deutlich. Und er erwähnte auch, dass es bereits seine "Feuertaufe" bestanden hat: bei einer technischen Hilfeleistung am 16. Dezember. Nach dieser Mitteilung verkündete der Wehrleiter den Auftritt eines Models, das die neue Bekleidung der aktiven Kameradinnen und Kameraden zeigen werde. So war Cora Barthel gefordert. Der 17-jährigen Truppfrau, die seit 1996 der Jugendfeuerwehr angehört, meisterte diesen Einsatz gekonnt.

Danach stand die gesamte Jugendfeuerwehr im Blickpunkt. Aus Anlass ihres fünfjährigen Bestehens wurde ihr eine eigene Fahne überreicht. Jugendfeuerwehrwart Peter von Geyso wartete mit einer Bilanz dieses Teams auf, das am 18. September 1996 entstand. Noch immer ist es stolz auf den Mannschaftsbus, der ihm 1998 übergeben wurde. Von Geyso nannte als erste große Früchte der Arbeit, dass sieben junge Leute erfolgreich die Ausbildung zur Truppfrau und zum Truppmann abschließen konnten. Sven Hartmann sprach als Mitglied der Jugendfeuerwehr allen Dank aus, die wie der bisherige Stellvertreter des Teams Eckhardt Uhlich die Mädchen und Jungen auch für das erfolgreiche Abschneiden in Wettbewerben befähigten.

Es war ein Tag der Freude. Bürgermeister Lönnig meinte, dass kaum ein ihm folgender Bürgermeister so bald ein solch leistungsstarkes Fahrzeug der Wehr übergeben könne. Das jetzige halte gewiss zwei Jahrzehnte. Kreisbrandmeister Frank Schneider sagte, dass es nicht viele Wehren gibt, die innerhalb von drei Jahren zwei große Fahrzeuge bekommen. Aber vielleicht sei doch noch etwas Platz für ein kleines. Es folgten Glückwünsche beispielsweise vom Abschnittsleiter Knut Kalis. Kameraden befreundeter Wehren und der Brandschutzingenieur Lutz Lauenroth von der Herstellerfirma sowie Mitarbeiter des gemeinsamen Verwaltungsamtes Zschornewitz-Möhlau schlossen sich an. Der Weihnachtsmann stahl sich davon. Er wollte wieder einfach nur Feuerwehrmann sein und musste sich dazu umkleiden.