Bergmannstag Bergmannstag: Feuerwehrköche mit einem Geheimrezept
Holzweißig/MZ. - Nicht nur das, sie sind auch aufgegessen. Davon hat sich Bernd Petermann mit einem Blick in den Müllbehälter überzeugt. Das Kochteam der Freiwilligen Feuerwehr Holzweißig, zu dem auch Dieter Pötzsch, Peter Leiser und Dieter Hirsekorn gehören, ist zufrieden.
"Nächstes Jahr fahren wir zur Weltmeisterschaft im Kochen", kündigt Petermann an. Auch wenn das nicht ernst gemeint ist, das Rezept für die Erbsensuppe verraten die Feuerwehrköche nicht. Nur soviel: Alles ganz normale Zutaten, dazu kommen zwei Sachen, "die Geschmack bringen". Legal, wie sie betonen, die Hygiene kontrolliere alles genau. Für sie kein Problem, denn es gibt feste Prinzipien. "Wir würden niemals etwas aus Büchsen aufwärmen, wie es manche Raststätten machen", versichert Jürgen Erling. Als Kraftfahrer und Hobbykoch kennt er sich aus. Auch Petermann ist Fernfahrer von Beruf. Zwei andere verbinden mit dem Bergmannstag besondere Erinnerungen. Dieter Pötzsch hat als Schlosser in der Grube gearbeitet, Peter Leiser war Kranfahrer im Braunkohlenkombinat Bitterfeld.
Nach dem Auftritt der Geiseltaler Musikanten dirigiert beim Fest wieder ein Holzweißiger das Geschehen auf der Bühne. Udo Kopf von der Oldtimergesellschaft Wolfen erinnert an die Holzweißiger Radsport-Tradition mit Radpolo und Kunstradgruppe, die es bis in die 50er Jahre gab. Dann haben alte Räder mit und ohne Motor und deren Besitzer ihren großen Auftritt. Ein Gast aus Halle, der ein Rad mit Steppke-Motor zum Oldtimer-Treffen mitgebracht hat. "0,8 PS, ein Liter auf 100 Kilometer", erklärt Kopf dem staunenden Publikum.
Jetzt ist Nils Franz an der Reihe. Der 20-Jährige ist das jüngste Mitglied der Wolfener Oldtimergesellschaft. Sein Rad, das 1955 im brandenburgischen Crinitz gebaut wurde, ist kein Museumsstück. Damit fährt der Lehrling, der weder Führerschein noch Handy besitzt, jeden Tag bei Wind und Wetter von Wolfen-Nord nach Bitterfeld oder auch zu seiner Freundin nach Halle. 10 000 Kilometer im Jahr.