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Arbeit in der Region Bayer Bitterfeld bildet den 700. Azubi aus

Von Christine Färber 19.09.2019, 09:25
Felix Zepper und Paul Hohenberger in der Werkstatt an einem selbstfahrenden Stapler
Felix Zepper und Paul Hohenberger in der Werkstatt an einem selbstfahrenden Stapler André Kehrer

Greppin - Die Ausbildung hat für Felix Zepper gleich mit einem Paukenschlag begonnen. Obwohl er überhaupt nicht gern im Mittelpunkt steht, musste er die kleine Zeremonie über sich ergehen lassen: Der Sandersdorfer ist der 700. Azubi von Bayer in Bitterfeld. Und damit durchaus etwas Besonderes.

1993 begann der Chemiekonzern am hiesigen Standort die Ausbildung junger Leute - ein Jahr nachdem der Grundstein für die Bayer Bitterfeld GmbH gelegt worden war. Zwei Jahre später startete bereits der Methylcellulose-Betrieb als der erste der damals vier zu Bayer gehörenden Betriebe in Bitterfeld die Produktion. „Wir haben damals über Bedarf ausgebildet, um jungen Leuten eine Chance zu geben“, blickt Ute Walther, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, zurück. „Schon damals hat Bayer vielen von ihnen einen Arbeitsplatz geboten. Wenn nicht in Bitterfeld, dann an anderen Standorten von uns.“ Die Situation hat sich geändert, das Angebot ist längst dem hiesigen Bedarf angeglichen.

„Bayer hat einen guten Namen“, sagt Felix Zepper, der im August seine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik begonnen hat. „Der Betrieb ist supermodern, die Arbeit kann hier nur interessant sein.“ Denn langweilig, so viel Einblick hat er schon, wird es hier nicht werden. Ohne weiteres bestätigt das auch Robert Stockhaus, der als Elektroniker seit zehn Jahren im Tablettenbetrieb arbeitet. Gerade hat er einen selbstfahrenden Stapler in der Werkstatt. Felix durfte auch hier schon mal reinschnuppern.

Einen Schritt weiter, weil im zweiten Ausbildungsjahr, ist da bereits Paul Hohenberger, der bei Bayer Industriemechaniker lernt. „Man bekommt in dieser Ausbildung viel mit, ein breites Spektrum vom Metallbau bis zur Elektronik“, sagt er. Genau das war der Grund, warum er sich für diesen Beruf entschieden hat. Über einen Ferienjob, erzählt er, sei er damals auf Bayer aufmerksam geworden. „Ich hab schon in anderen Firmen gejobbt, aber die hier gefällt mir am besten. Und vor allem: Das Unternehmen entwickelt sich weiter und weiter, das wird immer wieder eine Herausforderung.“

Jetzt hat er gleich eine solche Herausforderung zu meistern. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau hat den Zscherndorfer jetzt zum Ausbildungsbotschafter ernannt. Als Azubi wirbt er so auf Berufs- und Bildungsmessen, in Schulen und bei anderen Veranstaltungen für seinen Beruf. Denn Elektroniker und Industriemechaniker sind bei Unternehmen gefragt, aber nicht in dem Maße verfügbar. Vor allem Frauen, weiß Ute Walther aus jahrelanger Erfahrung.

Die IHK hat ein entsprechendes Programm aufgelegt, damit sich Schüler trotz verbesserter Berufsorientierung an den Schulen über Ausbildungsberufe und Beschäftigungsperspektiven umfassend und emotional quasi aus erster Hand informieren können.

Insbesondere Aufstiegschancen, die sich nach dem erfolgreichen Abschluss einer dualen Ausbildung eröffnen, sind oft noch unbekannt.

Auch darüber informiert künftig Paul Hohenberger. Er und Felix Zepper sind bestens informiert. Sie wollen ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen und dann weitersehen - Meisterschule oder so. Und vielleicht, das sagen beide, führt der berufliche Weg noch über ein Studium. „Warum nicht“, meint Paul. „Ich weiß, ich habe mich für den richtigen Beruf entschieden. Definitiv.“

(mz)