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Baumhäuser in Altjeßnitz Baumhäuser in Altjeßnitz: Vor der Pandemie war das Übernachtungsbuch voll und jetzt?

Von Sylvia Czajka 26.07.2020, 10:00
Dennis Kirschner und Franziska Wendel aus Bernburg erlebten eine besondere Nacht in Altjeßnitz.
Dennis Kirschner und Franziska Wendel aus Bernburg erlebten eine besondere Nacht in Altjeßnitz. André Kehrer

Altjeßnitz - „Ich hab’ geträumt von dir ...“ Dennis Kirschner möchte es nicht ausschließen und gibt sich diplomatisch. Franziska Wendel lacht. Den richtigen Ort hatten sie jedenfalls gewählt: „Träumen zwischen Bäumen“ in Altjeßnitz.

Endlich kann Hausherrin Manuela Schröter das Baumhaus wieder für ihre Gäste aufschließen. Endlich! Das Paar aus Bernburg verbrachte hier eine Nacht. „Eine ganz besondere“, erzählen sie. Ein Geburtstagsgutschein sorgte für gute Aussichten von ganz oben. „Wir sind bestimmt nicht das letzte Mal hier“, sind sich Dennis Kirschner und Franziska Wendel sicher.

In vier Metern Höhe auf 25 Quadratmetern abschalten, entspannen - mit Bad, Fußbodenheizung, TV - das Holzhaus hat die Form eines Kokons. Ein paar Meter weiter befindet sich noch das Erdhügelhaus - das zum Entspannen einlädt.

„Die Soforthilfe vom Staat hat uns dann den Popo gerettet“

Was will man mehr. Und doch war es lange Zeit nicht möglich. Denn Corona hielt auch die Schröters in Atem. Gerade mal ein halbes Jahr nach der Eröffnung, kam der Stillstand. Der Traum vom ausgebuchten Paradies zerplatzte wie eine Seifenblase. Die Pandemie sorgte für Ohnmacht, erzählt Manuela Schröter.

„Die Soforthilfe vom Staat hat uns dann den Popo gerettet“, formuliert sie es vornehm. Die drastischen Worte bleiben im Kopf. Aber man soll ja nicht zurückblicken, sondern nach vorn. Die junge Geschäftsfrau kennt alle Sprüche. Manchmal sei es jedoch schwer, daran zu glauben. Zu guter Letzt kommt noch das i-Tüpfelchen, das erneut den Blick auf eine sorgenfreiere Zukunft trübt: Der Gutspark Altjeßnitz bleibt bis Ende des Jahres geschlossen. Das barocke Idyll befindet sich vis à vis des grünen Domizils.

Diese Entscheidung teilt Bürgermeister Bernd Marbach über die Webseite der Stadt mit. Hintergrund sind Sorgen, dass der Irrgarten im Park zu einem Corona-Infektionsherd werden könnte. Die dortigen Wege „lassen es leider nicht zu, dass sich die Besucher unserer Anlage mit einem ausreichenden Mindestabstand von 1,50 Metern begegnen können“, argumentiert das Stadtoberhaupt.

„Viele von unseren Hausgästen bedauern es, dass sie die Altjeßnitzer Attraktion - den größten und ältesten barocken Irrgarten Deutschlands - nun nur durch den Zaun bewundern können“, so Manuela Schröter.

„Aber es kommen wieder bessere Tage“, davon ist die Altjeßnitzerin überzeugt. Das Übernachtungsbuch füllt sich wieder. Ein Traum ging ja dann schon mal in Erfüllung. (mz)

Mehr Infos rund um das Wohnkonzept in Altjeßnitz unter www.traeumen-zwischen-baeumen.de

Mit dem Baumhaus-Bau ging auch Manuela Schröters Traum in Erfüllung.
Mit dem Baumhaus-Bau ging auch Manuela Schröters Traum in Erfüllung.
André Kehrer