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Bald weniger als 40.000? Bald weniger als 40.000?: Bitterfeld-Wolfen verliert weiterhin Einwohner

Von Stefan Schröter 05.02.2017, 08:00
Vor allem der Wolfener Stadtteil hat in den vergangenen Jahren weitere Tausende Einwohner verloren.
Vor allem der Wolfener Stadtteil hat in den vergangenen Jahren weitere Tausende Einwohner verloren. André Kehrer

Bitterfeld-Wolfen - In Bitterfeld-Wolfen wohnen immer weniger Menschen. Ende 2016 lebten hier 40.965 Männer und Frauen, wie die MZ auf Anfrage von der Verwaltung erfährt. Setzt sich die Entwicklung so fort, dürfte die Stadt noch vor 2020 erstmals unter die 40.000er-Marke rutschen. Mitte 2008 war Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) noch zuversichtlich, wieder die 50.000-Einwohner-Schwelle überschreiten zu können. Doch davon ist zehn Jahre nach der Stadt-Fusion keine Rede mehr.

Vor allem Wolfen verliert immer mehr Einwohner

Vor allem der Stadtteil Wolfen hat weitere Tausende Einwohner verloren. Wohnten dort Ende 2006 22.703 Menschen, waren es am 31. Dezember 2016 nur noch 16.654.

In Bitterfeld stagniert die Bevölkerungszahl derweil. Vor zehn Jahren lebten dort 15.625 Personen, zuletzt waren es 15.239. Seit Ende 2014 steigen in dem Stadtteil die Einwohnerzahlen sogar wieder leicht. Mitausschlaggebend dafür dürfte auch die Zuwanderung der Flüchtlinge sein. Sie müssen sich genau wie allen anderen als Einwohner der Stadt anmelden. Auch in Thalheim wuchs in den vergangenen drei Jahren die Bevölkerungszahl leicht.

In Bitterfeld-Wolfen sterben doppelt so viele Menschen, wie geboren werden

Zu den 40.965 Bitterfeld-Wolfenern kommen noch einmal noch 265 Personen hinzu, die in der Stadt ihren Nebenwohnsitz gemeldet haben. Diese Zahl stagniert seit 2014. Davor brach sie aber ein. Grund dafür ist die Zweitwohnsitzsteuer, die die Stadtverwaltung zum 1. Januar 2014 einführte.

Zuvor zählte die Kommune noch rund 1.000 Nebenwohnsitze. Inwieweit sich, wie von der Verwaltung erhofft, die von der Steuer Betroffenen für einen Hauptwohnsitz anmeldeten, geht aus der Statistik nicht hervor.

Ausschlaggebend für den Bevölkerungsrückgang ist nach wie vor, dass in Bitterfeld-Wolfen jährlich mehr als doppelt so viele Menschen sterben wie geboren werden. Ein Umstand, den die Stadt mit anderen Kommunen, wie Zörbig, teilt. Immerhin kratzten die Geburtenzahlen 2016 in Bitterfeld-Wolfen mal wieder an der 300er-Marke (296). Ähnlich viele erblickten im Jahr 2007 das Licht der Welt. Damals begrüßte die Stadt 301 neue Erdenbürger, 2008 waren es 274.

Immer mehr Menschen ziehen aus Bitterfeld-Wolfen weg

Dieses Saldo bei den Geburts- und Sterbezahlen kann auch nicht über die Zu- und Wegzugs-Bilanz kompensiert werden, wenngleich dort die Statistik ausgeglichener aussieht. Generell ziehen mehr Menschen aus Bitterfeld-Wolfen weg als hin. Positiv verlief das Jahr 2015: Erstmals seit langem war die Zuwanderungsbilanz wieder positiv. Auch hier dürfte die Flüchtlingskrise Einfluss gehabt haben. 2016 kippte die Entwicklung wieder. Vor allem die Zuzüge brachen verglichen mit dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel ein. Die Wegzüge fielen weniger stark.

Die Zahl der Eheschließungen in Bitterfeld ist derweil relativ konstant. 174 Paare trauten sich 2016, 2015 waren es 175. Im Jahr 2013 vermählte das Standesamt 182 Paare, zwei Jahre zuvor zählte es insgesamt 170 Trauungen. Der am häufigsten genutzte Hochzeitsort ist dabei das Historische Rathaus in Bitterfeld.

447 Neugeborene im Jahr 2016 registriert

Das Standesamt registriert auch die Namen aller Neugeborenen. 447 Babys beurkundete es im Jahr 2016. Die meisten davon haben im Bitterfelder Krankenhaus das Licht der Welt erblickt. Dabei gefielen den Eltern aus Stadt und Umgebung die Namen Mia und Leon für ihren Nachwuchs besonders.

Im örtlichen Standesamt waren das 2016 die beliebtesten Namen für Mädchen und Jungen. Häufig wählten die Eltern auch Sophie und Sophia. Sie folgten auf den Plätzen 2 und 3 bei den Mädchennamen. Bei den Jungen belegten Paul und Ben ebenfalls Top-Plätze, erläutert das Standesamt auf MZ-Anfrage.

In 312 Fällen beschränkten sich die Eltern bei ihrem Nachwuchs auf einen Vornamen. 127 Mal entschieden sie sich laut Standesamt für einen Doppelnamen. Acht Kinder durften sich über gleich drei Vornamen freuen. Das Standesamt konnte laut eigenen Angaben stets den Namenswunsch der Eltern erfüllen. (mz)