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Auch 2018 kein "Goitzsche in Flammen" Auch 2018 kein "Goitzsche in Flammen" in Muldestausee: Feurige Show fällt erneut ins Wasser

Von Frank Czerwonn 18.07.2018, 05:00
Die „Reudnitz“ spielte bei „See in Flammen“ eine wichtige Rolle.
Die „Reudnitz“ spielte bei „See in Flammen“ eine wichtige Rolle. Kehrer

Friedersdorf - Das Spektakel „See in Flammen“ hat vergangenen Samstag in Seeburg (Landkreis Mansfeld-Südharz) Tausende Besucher in Begeisterung versetzt. Sie erlebten am Süßen See 1.200 brennende Kerzen, eine Multimediashow mit Feuerwerk, Drachenboot-Rennen und Lindenberg-Show.

Normalerweise hätte Veranstalter Lubomir Danailow solch ein Fest auch an und auf der Goitzsche gefeiert. Unter dem Namen „Goitzsche in Flammen“ war die Lichter- und Feuershow schließlich mehrere Jahre lang eine Attraktionen am Fuße des Pegelturms. Doch wie schon 2017 wird das Spektakel zwischen Bitterfeld und Friedersdorf auch diesen Sommer ins Wasser fallen.

„Ja, es stimmt. Es wird keine Neuauflage von ,See in Flammen’ an der Goitzsche geben“, bestätigt Eventmanager Danailow. Schon im vergangenen Jahr hatte der Hallenser die Reißleine gezogen und die beliebte Veranstaltung überraschend abgesagt. Damals führte er zum einen wirtschaftliche Gründe an, das Fest mit Kosten im sechsstelligen Bereich rechne sich einfach nicht mehr.

Veranstalter Lubomir Danailow spricht von mangelndem Interesse in Muldestausee

Zum anderen kritisierte er die angeblich fehlende Unterstützung der Gemeinde Muldestausee. Einen Hoffnungsschimmer hatte vor einem Jahr Ingo Jung, Geschäftsführer der Goitzsche Tourismus Gesellschaft, verbreitet. Gespräche unter Betreibern am See zeigten, dass es mit „Goitzsche in Flammen“ weitergehe soll. Doch dabei blieb es auch. „Mich hat niemand angesprochen“, sagt Danailow, der in regelmäßigem Kontakt mit Jung steht und öfter in Bitterfeld ist.

Erneut spricht er von mangelndem Interesse vor Ort. Man habe gezeigt, was an der Goitzsche möglich ist und das Publikum habe das super angenommen. Aber bei anderem sei der Funke nicht übergesprungen. „Außer Ingo Jung zieht da keiner mit. Aber nur zu zweit geht das eben nicht.“

Danailow beteuert, wie toll die Goitzsche ist und dass das Gelände „absolut geeignet“ ist für Aktionen wie „See in Flammen“, die perspektivisch Besucher weit über die Region hinaus anlocken sollte. „Wenn ich an die letzte Show dort vor zwei Jahren denke, kriege ich sofort wieder Gänsehaut.“ Doch wirklich ins Zeug gelegt für eine Neuauflage hat auch er sich nicht. „Ich habe nicht nachgefragt, ob wir die Veranstaltung wieder machen wollen, und umgekehrt hat auch bei mir niemand nachgefragt“, beschreibt er die allgemeine Untätigkeit.

Muldestausees Bürgermeister: „Herr Danailow ist nie bei uns gewesen, hat nicht das Gespräch gesucht“

Muldestausees Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) weiß, wie wichtig für solche Events ein Initiator ist. „Aber das kann nicht im Wesentlichen die Gemeinde sein.“ Es sei nicht deren Aufgabe, „einzelne zu motivieren, etwas zu machen, wozu die offenbar keinen Bock haben“. Er selber kenne den „See in Flammen“-Veranstalter gar nicht. „Herr Danailow ist nie bei uns gewesen, hat nicht das Gespräch gesucht.“

Den Entschluss, das Spektakel nicht mehr stattfinden zu lassen, habe dieser ganz allein gefällt. Die Gemeinde werde jedoch zum 1. September die Stelle des Wirtschaftsförderers besetzen. Zum Aufgabengebiet zähle auch der Tourismus. „Da werden wir auch überlegen, welche neuen Formate wir anstoßen können“, sagt Giebler.

Die Streichung von „See in Flammen“ betrifft inzwischen aber nicht nur die Goitzsche. Auch Danailows „See in Flammen“ bei Erfurt findet nicht mehr statt. Und ein geplantes Event bei Berlin kam gar nicht erst zustande. Übrig blieb nur Seeburg. Düstere Aussichten für ein flammendes Comeback an der Goitzsche. (mz)