Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Zum Osterfest legt Tigerpython Eier ins Nest
zörbig/MZ. - Wer kennt nicht die Diskussion: Was war zuerst da - das Ei oder das Huhn? Von der Philosophie bis zum Rühreispaß birgt das gefärbte Bunt vielerlei Diskussionspotential am Frühstückstisch. Und für manchmal kann ein solches Oval auch eine große Überraschung bergen. So fand Klaus Kaulis vom Zirkus Aramant in seinem Stall 15 Schlangeneier.
Sein Albino-Tigerpython brütet seit einer Woche kleine Nachkommen aus. Unter einer großen Schüssel eingerollt, versucht der Python mit dem Namen Schlemmer, die Wärme von der Fußbodenheizung im Ei zu binden.
"Wir hielten Schlemmer eigentlich für einen Mann", erinnert sich Kaulis. Der helle Tigerpython kam gemeinsam mit seinem Stallmitbewohner Horst, eine stattliche Boa, von einem befreundeten privaten Züchter zum Zirkus. "Wir waren sogar ein bisschen traurig, dass es nur männliche Exemplare sein sollten. Schließlich haben wir schon einige", erinnert sich Kaulis. Als Horst und Schlemmer galten die beiden Neuzugänge als Männerduo. Sie genossen das Bad in der großen Badewanne, schlängelten sich durch den Stall und lauschten gemeinsam mit ihrer Nachbarin - dem Aligatorenweibchen Frau Meyer - der Entspannungsmusik, die Kaulis installiert hat.
Doch nun dreht sich für "Schlemmer" alles nur noch um die Eier. Noch rund 40 Tage wird das Albino-Tigerpythonweibchen brüten und die Eier wärmen, bis sie ganz verschrumpelt sind. "Anders als bei Hühnereiern ist die Schale von Schlangeneiern nicht hart", erläutert Kaulis. "Schlangeneier fühlen sich lederartig an. Die Eier des Tigerpython werden immer kleiner, bis die Jungen schlüpfen", so Kaulis. Eine Überraschung bleibt auch, wie die Nachkommen aussehen werden. "Wir haben viele dunkle männliche Pythons. Wir wissen nicht, wer der Vater ist. Es kann Timon sein, es kann Pumba sein. Es bleibt abzuwarten, wie viele dunklere und wie viele helle Schlangen das Licht der Welt erblicken", so Kaulis.
Möglich ist auch, dass nicht alle 15 Eier durchgebracht werden. "Wir warten erst einmal ab. Am liebsten werden wir alle im Nachhinein behalten", verrät der Schlangenexperte. Dabei werden die Jungtiere von Anfang an auf sich allein gestellt sein. "Das ist bei Pythons so üblich." Und so kann man dann die Frage auch anders stellen: Was war zuerst da - die Schlange oder das Ei?