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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Großer Bahnhof für kleine Leute

Von MICHAEL MAUL 28.08.2011, 16:03

GOSSA/MZ. - Den 20 Erstklässlern aus Gröbern, Schlaitz, Plodda, Krina, Gossa und Schmerz standen etwa 150 Muttis, Vatis, Omas, Opas und andere Familienangehörige zur Seite, um am ersten Tag auf dem neuen Lebensweg bei ihren Schützlingen zu sein.

Eigentlich habe man die gesamten Feierlichkeiten auf dem Schulhof geplant, sagte die gute Seele der Schule, Sekretärin Bärbel Seiler, im Gespräch mit der MZ. Doch der Dauerregen habe alles durcheinander gebracht. So musste man provisorisch in den Flur ausweichen, was stellenweise sehr eng war. "Es ist sehr schön, dass die meisten der Schulanfänger ihre neue Wirkungsstätte schon kennen", meint sie. Es würden keine Berührungsängste bestehen, da sie davor die Kindereinrichtung gleich über den Hof besucht hätten.

Mit der neuen Klasse habe man dann 61 Kinder in den Klassenstufen eins bis vier an der Schule, ergänzte die kommissarische Schulleiterin Silke Ristau. Platz sei im Haus noch vorhanden, berichtet sie weiter, nur die Kinder würden nicht in ausreichender Zahl vorhanden sein.

Doch die, die an dem verregneten Sonnabend den Weg ins Schulgebäude gefunden hatten, wurden von den Mädchen und Jungen der höheren Klassen freudig mit einem kleinen Programm empfangen. Nach der Melodie "Glory Halleluja" sangen die Schüler der 3. und 4. Klasse "Alle Kinder lernen lesen" sowie "Mein Weg zur Schule ist nicht weit, hia hia ho". Und auch das Lied vom Schulbus, den sicher viele der Jüngsten demnächst täglich nutzen müssen, fand viel Anklang bei den Gästen der Feier.

Nach dem Programm hatten die Mädchen und Jungen das erste Mal die Möglichkeit, sich ganz allein mit der Lernbegleiterin Heike Schmidt in ihrem Klassenraum einzugewöhnen. Auf den Plätzen lagen schon die Fibel, das Rechenbuch und eine große Sonnenblume.

Jedes Kind nahm dann eine Blume und stellte sich kurz den anderen Klassenkameradinnen und -kameraden vor, wobei sich die meisten schon aus der Kindereinrichtung kannten. "Das ruhig Sitzen wird sicher vielen der Kleinen noch etwas schwer fallen", meinte Heike Schmidt, wobei sie die Schuleleven schon in ihren neuen Tagesablauf einwies. Dass es den Kindern sichtlich Spaß machte, bewies auch ihr Interesse an den vielen Neuigkeiten, die schon am ersten Tag auf sie einstürmten. Wo muss der Ranzen hin, wie räume ich meinen Platz auf und viele andere Dingen erklärte die Schulbegleiterin den Kleinen, bevor sie endlich von ihren Familienangehörigen in Empfang genommen werden konnten. Diverse Fotoaufnahmen in den Klassenräumen bis hin zum großen Gruppenbild mussten die Kinder an ihrem Einschulungstag noch über sich ergehen lassen, bevor dann endlich zur gemütlichen Feier im Rahmen der Familie aufgebrochen werden konnte.

"Wir sind sehr froh, dass unsere Schule weiterhin Bestand hat", freut sich Silke Ristau. Bei den immer kleiner werdenden Klassenstärken müsse man um jeden Schüler kämpfen. Mit der Heideschule habe man aber die besten Voraussetzungen, den Kindern einen ordentlichen und ruhigen Schulablauf zu gewährleisten. "Wir hoffen ja, dass in den kommenden Jahren wieder mehr Kinder den Weg in die Gossaer Einrichtung finden werden", sagte sie.