Achtes Heidefest beim »Haus am Wald« Achtes Heidefest beim »Haus am Wald«: Sandy Golm heißt die neue Königin
Schweinitz/MZ. - Sie ist 23 Jahre jung, nett anzuschauen und sympathisch, aber eben nicht blond, wie der Heimatverein Glücksburger Heide Verwirrung stiftend noch vor wenigen Tagen gegenüber der MZ behauptet hatte, sondern brünett. Und sie ist zwar ursprünglich eine Jessenerin, lebt heute aber in Löben. Die Rede ist von der neuen, der achten Königin der Glücksburger Heide Sandy Golm.
Gestern Nachmittag wurde sie beim achten Heidefest, das der Heimatverein beim "Haus am Wald" in Schweinitz ausrichtete, zur Nachfolgerin von Hoheit Nummer sieben, Bianka Vogt aus Steinsdorf, gekürt. Mit dem Veranstaltungsort schließt sich ein kleiner Kreis für die jüngste Thronfolgerin unter den Heideadligen. Ihre Mutter ist nämlich die Inhaberin dieser gastlichen Stätte.
Sandy Golm fährt leidenschaftlich gern Motorrad, und sie trainiert Kickboxen. Das sind ihre Hobbys, ansonsten studiert sie an der Universität in Leipzig Sport- und Erziehungswissenschaften, das übrigens seit 1996. Im November steht der Magister-Abschluss an. Dann möchte sie im sozialen Bereich tätig werden, als Erzieherin oder als Erziehungsbeistand. Zur Vorbereitung darauf ist sie schon jetzt nebenbei beim Verein Reso-Witt in Wittenberg tätig.
Schon Anfang des Jahres fragte der Heimatverein an, ob sie das Amt der Heidekönigin übernehmen würde. "Ich habe sofort zugesagt", erklärte sie der MZ, obwohl sie da noch keine Vorstellung hatte von den Verpflichtungen, die sie damit eingeht. Ihre Beziehungen zur Glücksburger Heide rühren vor allem aus Kindertagen her. "Wir haben, als ich in Jessen wohnte, viel in der Heide gespielt."
Seit 10 Uhr lief im Festzelt der Frühschoppen mit den Elbaue-Musikanten. Zwischendurch präsentierten Seydaer und Morxdorfer Sänger ein Heidelied von Antje Jeschke aus Morxdorf. Die Blasmusik spielte auch noch, als gegen 12.30 Uhr eine Kutsche vors Zelt rollte, eskortiert von Reitern des Reit- und Fahrvereins Glücksburger Heide. Ihr entstieg Sandy Golm, die dann ins Zelt geleitet und den Festgästen vorgestellt wurde.
Es gab in der Runde gestern, neben der alten und der neuen Heidekönigin, noch eine Würdenträgerin mit regionalem landschaftlichem Bezug. Das Köhlerliesel vom Dübern Heide Verein, Janett Moszeik, war nach Schweinitz gekommen. Sie wurde im Juli inthronisiert, ist 36 Jahre alt und stammt aus Eilenburg. Mit der Königin der Glücksburger Heide möchte das Köhlerliesel einen regen Austausch pflegen, sprich wechselseitig mit ihr bei Veranstaltungen in den beziehungsweise zur Repräsentation der beiden Heiden auftreten.
Gegen 13 Uhr trug Sandy Golm ein Gedicht über die Heidefeste und die Folge der bisherigen Königinnen vor. Es stammt aus der Feder von Siglinde Mertens, die über eine Strukturanpassungsmaßnahme für den Verein Glücksburger Heide tätig ist. Übrigens moderierte Siglinde Mertens zusammen mit Marina Mühlbach das Programm. Darin spielte nicht nur die aktuelle Heidehoheit eine Rolle, auch die Seydaer Jagdhornbläser waren mit von der Partie und Tanzgruppen vom Freizeittreff. Letztere hatten drei Auftritte. Den Riverdance zeigten sie vor der Kürung, und am Nachmittag gab es die Weinteufelchen und den Boogie-Mix zu sehen. Nach dem "Dorfspektakel" aus Linda flogen im wahrsten Wortsinn die Zeltwände hoch. Um den Gästen darin die Sicht auf die Vorführungen frei zu geben, die der Heidereiterhof von Astrid Gronewold mit dem Reit- und Fahrverein Glücksburger Heide vorbereitet hatte. Hoch zu Ross kam Prinzessin "Sissi" daher und erwies Königin Sandy die Ehre. Dann trat eine Voltigier-Gruppe in Aktion. Christina Carius und Judith Thelen zeigten zum Abschluss ein Pas de deux.