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Abschied von Schachtbaude Abschied von Schachtbaude in Schlaitz: Geräte der Bergleute kommen nach Sachsen und Ferropolis

Von Michael Maul 12.07.2019, 05:00
Die Bitterfelder Bergleute wollen sich schweren Herzens von ihren Sachzeugen des Bergbaus trennen. Sie sollen nach Sachsen gehen.
Die Bitterfelder Bergleute wollen sich schweren Herzens von ihren Sachzeugen des Bergbaus trennen. Sie sollen nach Sachsen gehen. André kehrer

Schlaitz - Es ist entschieden. Der Traditionsverein der Bitterfelder Bergleute trennt sich schweren Herzens von den technischen Sachzeugen des hiesigen Bergbaus. Die Entscheidung über deren künftigen Verbleib fiel nach langen Diskussionen. Die Geräte, die derzeit noch auf dem Gelände der Schachtbaude bei Schlaitz stehen, werden dem Bergbau-Technik-Park in Großpösna im Leipziger Neuseenland zur Verfügung gestellt. Damit sind sowohl die Gemeinde Muldestausee als auch der Zweckverband Goitzsche außen vor.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, versichert Hans-Jürgen Biermann, der Vorsitzende des Traditionsvereins der Bitterfelder Bergleute. Die Schenkung an die Gemeinde Muldestausee sei aber schon allein deshalb gescheitert, weil sich niemand dort vor den Karren spannen will und nach Aussage des Bürgermeisters auch nicht kann.

Der geplante Standort hinter dem Pegelturmparkplatz sei aus Sicht der Bergleute ebenfalls ungeeignet. „Auch wenn sich der Zweckverband kümmern wollte - für uns würden die Gerätschaften dort ganz allein auf weiter Flur stehen“, meint Biermann.

Die Bitterfelder Bergleute haben beste Beziehungen zur Mibrag

Ob sie dann in dem Umfang wahrgenommen würden, wie sie es verdient hätten, bezweifeln die Bergleute. „Das Bohrgerät und die zwei Förderschlitten sähe man dort nicht mehr“, ist sich der Bergmann sicher. Des Weiteren seien von dort keine weiteren positiven Signale zu hören gewesen. Auch vermisse er ein Engagement der vorgesehenen Eigentümer. „Niemand ist an uns mit direkten Vorschlägen herangetreten“, sagt er. Zwei Baggerschaufeln werden dann demnächst in Ferropolis zu sehen sein.

„In Großpösna sieht das alles ganz anders aus“, wissen die Bergleute. Dort habe der Verein beste Beziehungen zur Mibrag und verfüge auch über das passende Gelände, um weitere Zeitzeugen der Bergbaugeschichte aufzunehmen. „Unsere Gerätschaften stehen dann ganz in der Nähe der anderen Zeitzeugen, die zusammen ein passendes Ensemble der Erinnerung bilden werden“, ist sich Biermann sicher.

„Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass die Bitterfelder Bergleute bei ihrem Vorhaben an uns gedacht haben“

„Der Standort dort ist gegliedert, so dass sich die Besucher umfassend ein Bild von der Geschichte des Bergbaus machen können.“ So sieht das auch der Großpösnaer Parkleiter Torsten Hinz. „Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass die Bitterfelder Bergleute bei ihrem Vorhaben an uns gedacht haben“, sagt er.

Die zugesagten Geräte würden sehr gut in das Gesamtkonzept des Bergbau-Technik-Parks hineinpassen und es ergänzen. „Das ist für uns als Verein eine große Verantwortung und auch Verpflichtung“, sagt Hinz. Wann genau der Umzug der tonnenschweren Gerätschaften erfolgen wird, stehe noch nicht fest. „Es muss noch allerhand abgestimmt werden.“ (mz)

Hans-Jürgen Biermann ist der Vorsitzender des Traditionsvereins.
Hans-Jürgen Biermann ist der Vorsitzender des Traditionsvereins.
André Kehrer
Künftige Heimat für die Sachzeugen des Bergbaus aus der Bitterfelder Region soll der Technik-Park im sächsischen Großpösna werden.
Künftige Heimat für die Sachzeugen des Bergbaus aus der Bitterfelder Region soll der Technik-Park im sächsischen Großpösna werden.
Tobias Seidler