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1813 für den König von Sachsen Spalier gebildet

06.01.2008, 15:02

Zörbig/MZ/la. - Denn "sein" Verein kann auf eine 274-jährige Geschichte verweisen. Denn er wurde im Juni 1734 von 30 Gleichgesinnten gegründet. Die Erlaubnis zur Gründung habe Herzog Heinrich zu Merseburg erteilt. Überliefert sei in diesem Zusammenhang, erzählt Ackermann, dass es wohl hauptsächlich Herzogin Hedwig zu verdanken sei, die im Schloss residierte, dass es zur Gründung kam.

Dass sich zu damaliger Zeit Schützenvereine gründeten, hänge vermutlich mit der Wehrhaftigkeit der Städte zusammen. Denn aus der Vereinschronik gehe ebenfalls hervor, dass die Mitglieder dieser Vereine zur Verteidigung der Städte, die sich zu damaliger Zeit selbst schützen mussten, mit herangezogen wurden. Heute werde nur noch für Wettkämpfe geübt, erklärt der Vorsitzende. Mehrmals im Jahr gibt es vereinsinterne Meisterschaften. Die Besten nehmen dann an der Kreismeisterschaft teil.

"Die Chronik der Zörbiger Schützengilde endet im Jahre 1934", blickt der 53-Jährige auf das letzte Blatt. Er vermutet, dass im Dritten Reich die Vereinsarbeit ruhte oder von den Machthabern in dieser Form verboten worden sei. Nach dem Zweiten Weltkrieg, also zu DDR-Zeit, gab es dann nur noch die Gesellschaft für Sport und Technik (GST), in denen dem Schießsport nachgegangen werden konnte.

Mit der Wende erfolgte 1991 die Gründung des Großkaliber-Schützenvereins Zörbig aus dem sich die Schützengilde 1994 aufgrund von Unstimmigkeiten herauslöste. Sie besann sich auf die lange Schützenvereinstradition und gründete die "Schützengilde Zörbig 1734". Heute zählt der Verein 19 Mitglieder. Einzige Frau in der Männerdomäne ist Heike Külz, die Bürgermeisterin von Salzfurtkapelle.

Die Liebe zum Schießsport wurde Wolfgang Ackermann gewissermaßen in die Wiege gelegt. Denn schon Vater und Onkel waren Jäger. Er bekam mit sechs Jahren seine erste "Knicker" geschenkt und durfte ab seinem 13. Lebensjahr mit auf die Jagd. "Zu dieser Zeit habe ich meinen ersten Hasen geschossen und weidmännisch aufgebrochen", erzählt Ackermann, der auch passionierter Jäger ist.