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15 Jahre Orwo Net 15 Jahre Orwo Net: In Wolfen werden dieses Jahr 250 Millionen Bilder bearbeitet

Von Christine Färber 22.10.2018, 13:20
Anke Gietzel, Leiterin des Fun-Bereichs, und Orwo-Chef Peter Warns
Anke Gietzel, Leiterin des Fun-Bereichs, und Orwo-Chef Peter Warns Kehrer

Wolfen - Mit dem Aus für Photo Dose ist in Norddeutschland eine Ära zu Ende gegangen. Das 120 Jahre alte Familienunternehmen hat dieser Tage seinen letzten noch verbliebenen Geschäftsbereich, sein Onlineportal, an die ebenfalls an Tradition reiche Firma Orwo verkauft.

Was das für die Wolfener konkret bringt, kann Orwo-Chef Peter Warns noch nicht in Zahlen fassen. „Wie viele Kunden dieses Onlineportal nutzen und welchen Umsatz das bringen wird, ist zur Zeit nicht zu sagen“, so Warns. „Aber: Es passt in unser Programm und in unsere Strategie.“

Orwo ist heute hauptsächlich Foto-Dienstleister für andere Marken wie Aldi, Rossmann, Fotobox etc. und betreibt eigene Onlineportale wie Foto-Quelle, Myfoto, Photo Dose und Pixel Net. Das Unternehmen gehört zu den größten deutschen Fotofinish- und Druckunternehmen.

Von Anfang an setzte Orwo auf den Ausbau der Digitaldrucktechnik

Der Weg dahin war steinig: Nach der von der Treuhand veranlassten Liquidation der Filmfabrik im Jahr 1994 und einigen folgenden Hochs und Tiefs bei der versuchten Rettung des Kerngeschäfts startete 2003 die neu gegründete Orwo Net mit einem modern aufgestellten Großlabor voll durch. Was damals mit einer ostdeutschen Investorengruppe unter Leitung von Gerhard Köhler begann, ist eine Erfolgsgeschichte geworden.

Kündigte Orwo Net-Gründer und Geschäftsführer Köhler im Oktober 2003 an, in fünf Jahren mit 80 Mitarbeitern zehn Millionen Euro Umsatz erwirtschaften zu wollen, hatte er dieses Ziel mit seinem Team bereits nach drei Jahren erreicht. Was hätte die Kunden wohl besser überzeugen können? Nachhaltiges Wachstum war die Folge. 2009 waren bereits 230 Mitarbeiter beschäftigt. Heute sind es 340.

Von Anfang an setzte Orwo auf den Ausbau der Digitaldrucktechnik. Die Kunden sind heute in ganz Europa zu finden, hauptsächlich jedoch in Deutschland, Österreich, der Schweiz. In Spitzenzeiten landen in Wolfen bis zu fünf Millionen Digitalbilder an, die bearbeitet werden. Mit rund 250 Millionen Bildern rechnet Warns in diesem Jahr. Damit ist das Labor noch längst nicht an der Kapazitätsgrenze. Die liegt bei 320 Millionen Bildern.

„Heute machen wir an einem Tag mehr Bilder als vor 20 Jahren im ganzen Jahr“

Aber auch die analoge Technik ist noch längst nicht tot. Auch diese Fotos und Dias werden bei Orwo über die traditionellen Prozesse entwickelt. „Das ist ein bisschen wie mit der guten alten Vinyl-Schallplatte“, meint Warns lächelnd. Neu und gleich Trend hingegen sei das Fotografieren mit der Einwegkamera. Jeden Tag komme eine Palette in Wolfen an.

Das Fotogeschäft ist eine Hausnummer - so oder so. „Ich kenne keinen, der nicht jeden Tag mindestens einmal auf den Kameraauslöser vom Handy drückt“, sagt er. „Heute machen wir an einem Tag mehr Bilder als vor 20 Jahren im ganzen Jahr.“ In Deutschland zum Beispiel werden weit über eine Milliarde Fotos im Jahr entwickelt, weltweit unvorstellbare drei Trillionen. „Für uns ist das die beste Lebensversicherung: ein Markt, auf dem die Aufmerksamkeit für Fotos so enorm ist“, stellt Warns fröhlich fest.

Dabei ist das Thema Sicherheit oberstes Gebot. Nicht, weil gerade das neue Datenschutzgrundgesetz greift, sondern aus der Firmenphilosophie, der moralischen Verantwortung, heraus. „Da sind die intimen Momente aufgenommen und die werden uns anvertraut. Das ist top secret“, so der Chef. Und tatsächlich: Zugang zu welchem Produktionsraum auch immer haben nur jene, die dafür den Chip haben. Und schwer beeindruckt auch das: Viermal im Jahr ist eine Spezialfirma beauftragt, zu versuchen, die Datenleitungen zu hacken. „So stellen wir eventuelle Lecks und Schwachstellen fest“, erklärt der Chef. (mz)

Orwo Net bietet rund 500 verschiedene Foto-Produkte - vom Abzug bis zum Fotobuch, bis zur Wanddekoration, zum Fotokalender, zu Grußkarten, zu Fotogeschenken wie Taschen, Tassen etc.

Neu im Programm ist die Rahmencollage mit Hilfe des Framenators für PixelNet Kunden. Neben den bereits gerahmten Fotos erhalten sie zu ihrer Lieferung eine Montageschablone, die genau zeigt, wo welches Bild aufgehängt werden soll und dabei einheitliche Abstände garantiert. Sie ist so groß wie die endgültige Bilderwand. Auf der Schablone sind nicht nur die Rahmen und Fotos abgedruckt, sondern auch die Markierungen für Nägel und Schrauben eingezeichnet.

Der Framenator ist in zwölf Kombinationen mit jeweils drei Rahmenfarben erhältlich. Weitere Informationen: www.pixelnet.de/framenator