Querschnitt seines Schaffens 101 Arbeiten werden zum 101. Geburtstag von Ernst Thronicke in Bitterfeld ausgestellt
Bitterfeld/MZ - Der Blick auf sein Werk lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Ernst Thronicke, Kunstlehrer und passionierter Maler wie Holzbildhauer, muss ein Workaholic gewesen sein. Allein die Stiftung, die seinen Namen trägt und nach seinem Willen in seinem Sterbejahr 2007 ins Leben gerufen worden ist, hat weit über 2.000 Bilder und jede Menge Skulpturen von ihm im Bestand. Das freilich ist nur ein Teil von seinem Werk.
Jetzt sind Stadt und Stiftung dabei, eine Ausstellung zusammenzustellen, die am 6. September um 10 Uhr im Klangspeicher des Wasserzentrums in Bitterfeld eröffnet wird. Sie ist dem 101. Geburtstag des Heimatkünstlers und Bitterfelder Ehrenbürgers gewidmet und zeigt einen Querschnitt seines Lebenswerkes.
Ausstellung zum 100. Geburtstag fiel im vergangenen Jahr Corona zum Opfer
Eigentlich, erklärt der Stiftungsratsvorsitzende Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU), war die Schau zum 100. Geburtstag des Regionalkünstlers gedacht und daher mit 90 Bildern und zehn Holzskulpturen ausgestattet. Sie fiel im vergangenen Jahr Corona zum Opfer. Nun wird die Schau unter dem Titel „Ernst Thornicke - 101 Jahre Sein - Ein Leben mit der Kunst“ in diesem Jahr gezeigt und bekommt zum 101. also auch ein Bild dazu.
Die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen sind von ihm zumeist gemalt mit Öl- wie Acrylfarbe, mit Wasserfarbe, Kohle und Bleistift. „Die Kunstwerke haben sowohl eine reale als auch eine abstrakte Ausdrucks- und Darstellungsform“, erklärt Stiftungsratsmitglied Carola Niczko, die sich einige Jahre herzlich um den gealterten und verwitweten Ernst Thronicke gekümmert hatte. Und die heute sehr emotional und engagiert die Arbeit in der Stiftung betreibt und die Pflege des von Thronicke hinterlassenen Werkes zu einer ihrer Herzensangelegenheiten gemacht hat. Wer kennt sich da wohl besser aus als sie?
OB Armin Schenk hat selbst den Kunstlehrer Thronicke als Schüler gekannt
„Seine Gemälde zeigen seine Geschichte“, erklärt sie. „Er hielt regionale Geschehnisse im Bild fest, die ihn bewegt und gefesselt haben. Und er adaptierte große Meister auf seine Art.“ Ähnlich sei es mit den Holzskulpturen, die nicht selten zu einem zweiten, genaueren Hinschauen rufen.
Mit der Ausstellung, in der übrigens auch Arbeiten gekauft werden können, soll das Wirken des regional sehr gut bekannten Heimatkünstlers und Kunstpädagogen gewürdigt werden. Zugleich soll die Arbeit der Stiftung in den 14 Jahren ihres Bestehens widergespiegelt werden, so Schenk. Er selbst hat den Kunstlehrer Thronicke als Schüler gekannt, sagt er. „Allerdings als ein künstlerisch wenig begabter“, meint er lachend. „Thronicke hat mir damals empfohlen, doch lieber den Musik-Kurs zu besuchen.“
Seit Jahren ist das Ernst-Thronicke-Haus in der Bitterfelder Weinberg-Straße die Heimstatt der Jugendkunstschule des Vereins Kreativ
Mit der Stiftung, die Thronicke in seinem Testament verfügt hatte, sollen Kunst und Kultur auf dem Gebiet der Malkunst gefördert werden - unter anderem mit einer Begegnungsstätte für kunstbegabte Schüler und Malzirkel. Das ist wahr geworden. Seit Jahren ist das Ernst-Thronicke-Haus in der Bitterfelder Weinberg-Straße die Heimstatt der Jugendkunstschule des Vereins Kreativ. Kinder und Jugendliche werden hier vor allem von Kunstpädagogin Emilie Meißner gefördert.
Zusätzlich zur Ausstellung im Wasserzentrum, die unterstützt wird von der Stadtentwicklungsgesellschaft Steg, der Sparkassenstiftung und der Stadt, sind Kunstpostkarten mit Bildern von Thronickes Arbeiten sowie drei verschiedene Broschüren gedruckt worden.
Bis zum 28. Oktober ist die Ausstellung zu sehen. Öffnungszeiten und weitere Informationen sind einzusehen unter www.wasserzentrum-bitterfeld.de. Für die Vernissage ist eine Anmeldung nötig unter [email protected].