1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. 1.000 Hydranten Sicherheit: 1.000 Hydranten Sicherheit: Woher die Feuerwehr im Ernstfall Löschwasser bekommt

1.000 Hydranten Sicherheit 1.000 Hydranten Sicherheit: Woher die Feuerwehr im Ernstfall Löschwasser bekommt

Von Michael Maul 24.03.2017, 13:41
Ein Hydrant, wie er in vielen Gemeinden noch zu finden ist.
Ein Hydrant, wie er in vielen Gemeinden noch zu finden ist. imago stock&people

Wolfen - Wenn es brennt, braucht die Feuerwehr jede Menge Wasser. Da sind die rund 4.000 Liter, die ein Löschfahrzeug dabei hat, schnell aufgebraucht. Wenn dann die Hydranten nicht funktionieren oder zu wenig Wasser geben, wird es im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig.

Aus diesem Grund halten die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen in ihrem Versorgungsgebiet ein funktionierendes Trinkwassersystem vor, aus dem die Wehren im Ernstfall ihr Löschwasser beziehen können.

Hydranten werden laufend kontrolliert

„In unserem Versorgungsgebiet, das sind die Orte Wolfen, Reuden, Bobbau, Greppin und Thalheim, stehen den Feuerwehren rund 1.000 Hydranten zur Entnahme des Löschwassers zur Verfügung“, beschreibt Stadtwerkeprokurist Thomas Glauer die Situation. Und damit sie im Ernstfall auch einsatzbereit sind, bedarf es einer laufenden Kontrolle. Die werde von den Stadtwerken und der Netzgesellschaft durchgeführt, so Glauer. Sollten sich allerdings bei Einsätzen der Feuerwehren Unregelmäßigkeiten zeigen, werde sofort gehandelt.

So messe man zum Beispiel die Durchflussmenge, achte auf die Dichtheit der Ventile oder tausche defekte Teile aus. Wichtig sei zudem, dass Hydranten, die eventuell mit Gras zugewachsen sind oder deren Hinweisschilder fehlen, sofort wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt werden, damit so etwas wie in Reuden, wo die Hydranten nicht rechtzeitig gefunden wurden, nicht wieder passiert, erklärt Glauer.

Auch bei Neubau muss an Löschwasser gedacht werden

Doch nicht nur das vorhandene System der Wasserleitungen werde regelmäßig kontrolliert, auch bei Neubaugebieten müsse man neben der Versorgung mit Trinkwasser für die Bevölkerung an eine ausreichende Bereitstellung von Löschwasser achten. Als Beispiel nennt Glauer das Neubaugebiet Thalheim-Nord, wo rund 100 Wohneinheiten gebaut werden. „Wir wollten dort eigentlich Brunnen oder Zisternen für die Wasserversorgung bauen, haben uns aber dann doch für eine neue Leitung entschieden“, sagt er. Das sei schneller gegangen und zudem sei das letztlich auch billiger in der Anschaffung und Unterhaltung geworden.

Diese Wartungs- und Kontrollarbeiten werden in jedem Fall den einzelnen Feuerwehren mitgeteilt, damit sie sich auf die jeweilige Situation einstellen können. Bei jedem Einsatz sei es für die Brandbekämpfer wichtig zu wissen, wo sich die Wasserentnahmestellen befinden und in welchem Abstand sie zur Benutzung vorhanden sind. „Je besser die Frauen und Männer sich damit auskennen, umso effektiver können sich die Löscharbeiten gestalten“, sagt Glauer.

Enge Zusammenarbeit ist wichtig

Um das alles so effektiv wie möglich zu machen, arbeitet die Koordinierungsgruppe, die aus Mitarbeitern der Stadt Bitterfeld-Wolfen, den Stadtwerken und auch dem Stadtwehrleiter besteht, zusammen. Sie soll im Regelfall einmal im Jahr tagen, was aber nicht ausschließt, dass man sich in besonderen Situationen unproblematisch und schnell außer der Reihe treffe.

Aber auch die Feuerwehren nimmt Glauer in die Pflicht: „Wenn Ungereimtheiten gefunden werden, müssen wir schnell informiert werden.“ Bei Übungen der Wehren sei es wichtig, die Stadtwerke rechtzeitig zu informieren, damit eventuelle Druckschwankungen in dem betreffenden Gebiet ausgeglichen werden können. (mz)