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Wohnmobile Wohnmobil-Konzept der Stadt Bernburg: An 21 Orten werden Caravan-Parkplätze ausgeweisen

Von Torsten Adam 19.11.2019, 07:56
Wäsche hängt zum Trocknen neben einem Wohnmobil auf einem Campingplatz.
Wäsche hängt zum Trocknen neben einem Wohnmobil auf einem Campingplatz. ZB

Bernburg - Wenn der Bernburger Stadtrat in der nächsten Woche zur letzten Sitzung des Jahres zusammentritt, wird ihm ein beschlussreifer Rahmenplan für die Entwicklung des Wohnmobil-Tourismus vorliegen.

Vom Planungsausschuss bereits einstimmig empfohlen, listet er in Bernburg und Umgebung 21 geprüfte Standorte auf, die als sehr gut geeignet erscheinen. „Eine Reihe von Anregungen fand ihren Niederschlag. Neue oder bessere Standorte haben wir vor allem in den Ortsteilen gefunden, zum Beispiel in Wohlsdorf, Baalberge und Biendorf“, sagt Planungsamtsleiter Frank Wiemann.

In Wohlsdorf, Baalberge und Biendorf wurden neue Parkplätze für Wohnmobile ausgewiesen

Hingegen sind fünf noch im Konzeptentwurf vorgeschlagene Stellplätze im Laufe des Prüfverfahrens aus unterschiedlichen Gründen wieder gestrichen worden. So gibt es in Aderstedt einen anderen Verwendungszweck für die vorgesehene Fläche.

Das Areal am Preußlitzer Feldrain ist in Privatbesitz, der Standort in Poley nicht zugänglich und ein Stellplatz an Bernburgs Bahnhofstraße nicht attraktiv genug. In Baalberge fand man indes einen besseren Ort - statt der Festwiese, die schwierig zu erreichen ist, den Parkplatz Zum Kantorplan.

Aktuell gibt es in Bernburg nur zwei offizielle Angebote, wo Caravanfahrer außerhalb des Campingplatzes ein paar Tage bleiben dürfen. An der Bärstraße unterhalb des Schlosses sind zwei Wohnmobil-Stellplätze ausgewiesen, an der Käthe-Kollwitz-Straße einer - beide ohne Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Auf einer Grünfläche zwischen Bornstraße und Töpferwiese sind sechs Parkplätze für Wohnmobile geplant

Zwei weitere Standorte sind in konkreter Planung durch die Stadtverwaltung: Am Weinberg soll nach dem Abriss des Garagenkomplexes ein Transitreiseplatz ohne jeglichen Komfort eingerichtet werden. Und auf der Grünfläche zwischen Bornstraße und Töpferwiese werden sechs bis sieben Parkplätze geschaffen.

An dieser Stelle sollen Nutzer die Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung ihres Abwassers mit Bootsverleih-Inhaber Boris Funda vertraglich regeln.

Laut Straßenverkehrsordnung können Caravan-Touristen zwar auf nicht extra für sie ausgewiesenen Parkplätzen einmalig übernachten. Aber schon eine zweite Nacht mit dem Wohnmobil am selben Standort wäre nicht erlaubt und genehmigungspflichtig. Weil der Caravan-Tourismus bundesweit seit Jahren rasant wächst, will die Stadt Bernburg nun bisherige Angebotsdefizite beseitigen.

Freizeit GmbH befürchtet Nachteile für den von ihr betriebenen Campingplatz

Das schmeckt aber nicht jedem. Die eigene Freizeit GmbH hat Bedenken angemeldet, befürchtet einen „Kannibalisierungseffekt“ für den von ihr verpachteten Campingplatz. Das wird ihm Rathaus anders gesehen. Nicht jeder Caravan-Fahrer habe den gleichen Anspruch und wolle auf dem Campingplatz stehen, der eher für Langzeiturlauber geeignet sei.

Allerdings verfolgen auch die Eigentümer der Kleingartenanlage „Bergstädter“ laut Konzept den Plan, einen Teil der leerstehenden Parzellen zum langfristigen Abstellen von Wohnmobilen zu verwenden. (mz)