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Gastronomie  Wer betreibt künftig die Gastronomie in Tiergarten und Wilhelmsgarten in Bernburg? Freizeit GmbH sucht neuen Pächter

Von Felix Filke 05.10.2019, 09:56
Thomas Gruschka, Chef der Bernburger Freizeit GmbH, hofft auf einen nahtlosen Pächterwechsel im Sport- und Freizeitpark.
Thomas Gruschka, Chef der Bernburger Freizeit GmbH, hofft auf einen nahtlosen Pächterwechsel im Sport- und Freizeitpark. Felix Filke

Bernburg - Die Bernburger Freizeit GmbH sucht ab kommendem Jahr einen neuen Pächter für den Sport- und Freizeitpark Wilhelmsgarten. Der bisherige Pächter Jörg Widder hört zum 31. Dezember auf.

Er hatte erst vor drei Jahren die Pächterrolle von Ralf Sommerlatte übernommen, der das Freizeitcenter zuvor 21 Jahre lang betrieben hatte. Zunächst war auch Frank Conrad, der einen großen Menüservice betreibt, mit im Boot. Er stieg aber im Sommer 2017 aus. Jörg Widder hatte sich nach kurzer Bedenkzeit dazu entschlossen, allein weiterzumachen: „So einem Projekt muss man ja auch Zeit geben.“

Vor allem im Sommer sei auf den Kegel- und Bowlingbahnen nur wenig Betrieb

Diese Zeit ist nun jedoch abgelaufen. „Es war einfach nicht mehr wirtschaftlich“, sagt der Gastronom. Während das Geschäft in den Wintermonaten gut laufe, sei vor allem im Sommer auf den jeweils vier Kegel- und Bowlingbahnen nur wenig los.

Daran hätten auch seine zahlreichen Aktionen von Brunch über Partybowling bis hin zu All-you-can-eat-Barbecue auf Dauer nichts geändert. Was seiner Meinung nach auch an der Lage des Centers am Stadtrand liegt: „Hier hat man praktisch keine Laufkundschaft.“

Deshalb habe er bei den jüngsten Neuverhandlungen der Pacht dem Eigentümer, der Bernburger Freizeit GmbH (BFG), einen niedrigeren Pachtpreis vorgeschlagen, was aber abgelehnt worden ist. Das war für Jörg Widder nicht hinnehmbar.

Damit verliert auch der Tiergarten seine Gastronomie

„Wir haben dem Wunsch des Pächters entsprochen, den Vertrag aufzulösen“, sagt dazu BFG-Geschäftsführer Thomas Gruschka. Damit verliert auch der Tiergarten seine Gastronomie, denn Wilhelmsgarten und „Tiergartenschenke“ werden zusammen verpachtet.

Der aktuelle Zeitpunkt dafür ist für Thomas Gruschka umso ärgerlicher, weil er mit dem „Paradies“ derzeit noch eine zweite Baustelle hat. Auch dort hört der aktuelle Pächter Peter Jänsch zum Ende der Saison auf.

Bei ihm soll jedoch die vergebliche Suche nach gutem Personal der Grund für das Handtuchwerfen sein. Laut BFG-Chef sei man dort bereits dabei, mit potenziellen neuen Pächtern zu verhandeln. Noch sei aber nichts spruchreif.

Wichtig ist laut Thomas Gruschka, dass der neue Pächter des Wilhelmsgartens ein Konzept hat, das Sport und Gastronomie miteinander verbindet. Sowohl Pächter als auch Gäste müssten zufrieden. „Man braucht Ideen, wie man die Kegel- und Bowlingbahnen an den Kunden bringt.“

BFG-Geschäftsführer will Wirte aus der Region gezielt ansprechen

In den nächsten Tagen wird das Objekt öffentlich ausgeschrieben. Auf die Ausschreibung alleine möchte sich der BFG-Geschäftsführer allerdings nicht verlassen. Er will Wirte aus der Region gezielt ansprechen: „Es ist das Ziel, das Freizeitcenter so schnell wie möglich in die Hände eines ortsansässigen Gastronomen zu geben.“

Unabhängig davon, wie schnell ein neuer Pächter gefunden wird, soll zumindest der Kegel- und Bowlingbetrieb auch im neuen Jahr weitergehen: „Übergangsweise können wir das auch mit eigenen Leuten stemmen“, so Thomas Gruschka. Alle bis Ende des Jahres bereits angemeldeten Veranstaltungen und Feiern werden wie geplant über die Bühne gehen, sagt Jörg Widder: „Das ist selbstverständlich.“ (mz)