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Ausstellung „Comedy Kult“ in Bernburg Wer besitzt Fotos und Geschichten von Insterburg?

Der in Bernburg aufgewachsene Ingo Insterburg und sein Freund Karl Dall spielen zentrale Rolle. Wann die Eröffnung geplant ist.

21.04.2021, 07:55
Karl Dall (links) und Ingo Insterburg besuchten 2004 den Bernburger Eulenspiegelturm, um in der Urstätte der Narretei die Türmerstube einzuweihen.
Karl Dall (links) und Ingo Insterburg besuchten 2004 den Bernburger Eulenspiegelturm, um in der Urstätte der Narretei die Türmerstube einzuweihen. Foto: Torsten Sielmon

Bernburg - Die Könige des Klamauks geben sich posthum in Bernburg ein Stelldichein. Dort, wo einst im Mittelalter Till Eulenspiegel seinen Schabernack mit dem Fürstenhof trieb, soll bald unter Federführung der Bernburger Freizeit GmbH in der Dauerausstellung „Comedy Kult“ die Entstehungsgeschichte der deutschen Comedy-Szene samt ihrer Protagonisten den Besuchern vorgestellt werden.

Eine zentrale Rolle werden dabei der in Bernburg aufgewachsene Ingo Insterburg und sein Freund Karl Dall spielen, die vor drei Jahren beziehungsweise fünf Monaten gestorben waren. Aber auch aktuelle Vertreter der Szene wie Otto Waalkes, Helge Schneider und Olaf Schubert werden zu Wort kommen, kündigt Kurator und Museumsmitarbeiter Torsten Sielmon an.

„Es wird eine Zeitreise von Till Eulenspiegel bis in die Neuzeit.“

Torsten Sielmon, Kurator der Ausstellung

Er verspricht „eine interessante Zeitreise vom Mittelalter, am Beispiel von Till Eulenspiegel, über den Erfinder des Musik-Klamauks, Ingo Insterburg, bis in die Neuzeit.“ Der Eulenspiegelturm des Bernburger Schlosses ist nicht nur „weltberühmt“, sondern auch mit 44 Metern das weltgrößte Eulenspiegeldenkmal.

Hier soll sich im 14. Jahrhundert der mittelalterliche Unterhaltungskünstler beim Grafen von Anhalt als Turmbläser und Hofnarr verdingt haben. Triebfeder der geplanten Dauerausstellung ist der persönliche und künstlerische Nachlass von Ingo Insterburg, der sich seit dem vergangenen Jahr in Bernburg befindet.

Der gebürtige Ostpreuße verbrachte hier seine Kinder- und Jugendzeit und absolvierte sein Abitur an der EOS „Karl Marx“, ehe er anschließend 1953 die DDR verließ. Mit seiner Westberliner Band „Insterburg & Co.“ war der Erfinder des Musikklamauks Vorbild für viele Künstler. Neben Musik und Dichtung widmete er einen Teil seines Schaffens dem Bau von skurrilen Instrumenten. „Noch zu Lebzeiten besuchte Ingo Insterburg regelmäßig den Eulenspiegelturm und liebte die urige Location im Schloss Bernburg“, weiß Torsten Sielmon.

Aufstieg, Türmerstube, Turmsaal - überall werden Exponate zu sehen sein

Die Exponate sollen im gesamten Turm präsentiert werden. Die Neuzeit wird die Besucher beim Aufstieg von unten begleiten. Im Turmsaal in der Mitte wird der Beginn der deutschen Comedyszene in den 1960er Jahren mit Ingo Insterburg dargestellt.

In der Türmerstube ganz oben sind das Mittelalter und Till Eulenspiegel die dominierenden Elemente. Derzeit laufen die konzeptionellen Vorbereitungen für die Ausstellung, deren genauer Eröffnungstermin noch nicht feststeht. „Wir planen die Vernissage im September und Oktober“, sagt Sielmon. Gesucht werden noch Fotos und Geschichten von Ingo Insterburg.

Wer helfen kann, wird gebeten, wie folgt Kontakt aufzunehmen mit dem Stichwort „Ingo-Insterburg-Geschichte“: per E-Mail an [email protected], unter Telefon 03471/623854 oder per Post an Bernburger Freizeit GmbH, Lindenplatz 9, 06406 Bernburg. (mz/tad)