Aids-Präventionstage für Bernburger Schüler Was Schüler über Sex und sichere Verhütungsmethoden wissen müssen
Sie lernen nicht nur etwas über HIV und Aids, sondern auch wo man sich auf eine Infektion testen lassen kann. Warum Aufklärung noch immer wichtig ist.

Bernburg/MZ. - Kann man sich beim Küssen mit dem HI-Virus infizieren? Schützt die Pille vor einer HIV-Infizierung? An wen kann man sich wenden, wenn man ungeschützt Geschlechtsverkehr hatte, um sich testen zu lassen? Antworten auf diese und andere Fragen bekamen die Schüler mehrerer Schulen in den vergangenen Tagen bei den Aids-Präventionstagen im Klubhaus der Jugend, die vom Amt für Kinder- und Jugendförderung organisiert wurden. „Wir sind mit dem Ablauf und der Resonanz zufrieden", sagt Thomas Haedicke vom zuständigen Amt.
Mehr als 200 Schüler
Mehr als 200 Schüler der Klassenstufen sieben bis neun haben sich in mehreren Workshops mit den Themen Aids, Geschlechtskrankheiten und Verhütungsmethoden beschäftigt. Erstmals war die Förderschule „Lebensweg" dabei. Für diese Schüler wurde die Veranstaltung etwas angepasst, um das Verständnis zu erleichtern. Auch Broschüren zum Nachlesen in einfacher Sprache waren ausgelegt.
Themen Sex und Verhütung
Generell wissen die Schüler zwar schon eine ganze Menge rund ums Thema Sex und Verhütung, sagt Thomas Haedicke. Aber manches sei eben nur ein Halbwissen und bedürfe einer Richtigstellung. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen es mal gehört haben", meint der Mitarbeiter des Amtes für Kinder- und Jugendförderung. So erfuhren die Jugendlichen in einem Workshop etwa, was es neben der Pille und dem Kondom für weitere Verhütungsmethoden gibt, auf welchen Wegen der HI-Virus überhaupt übertragen wird und auf was bei der Nutzung von Kondomen zu achten ist (unter anderem Haltbarkeitsdatum, CE-Prüfzeichen) und wie man sie richtig benutzt. Zudem lernten die Schüler andere Geschlechtskrankheiten kennen.
Interessiert und offen
Generell, sagt Thomas Haedicke, sind die Schüler sehr interessiert und offen gegenüber Themen wie Sex, Verhütung, etc. Und mit 13, 14 Jahren seien sie erfahrungsgemäß reif genug dafür. Um ihnen mögliche Hemmungen zu nehmen, waren die Gruppen zuvor nach Jungen und Mädchen aufgeteilt worden.
Auch Fachleute aus der Aidshilfe dabei
Aus den Gesprächen mit den Lehrern weiß Haedicke, dass diese Themen im Unterricht aus zeitlichen Gründen nicht so ausführlich behandelt werden können wie bei dieser Veranstaltung, die die Stadtverwaltung schon seit vielen Jahren organisiert. Mit dabei waren auch dieses Mal Fachleute des Zentrums für sexuelle Gesundheit - Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord aus Magdeburg (früher Aidshilfe), die gezielt Fragen beantworten konnten. Sie sind immer auf dem neuesten Stand, bemerkt Thomas Haedicke, etwa auch, wenn es um die Behandlung geht. Denn anders als früher ist eine HIV-Infektion längst kein Todesurteil mehr. Nichtsdestotrotz sei eine Infektion immer noch gefährlich und vermeidbar. Gleichwohl gerät das Thema „Aids" heutzutage immer wieder in Vergessenheit – maximal zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird daran erinnert. Daher hält Thomas Haedicke es nach wie vor für wichtig, mit solchen Aktionen darüber aufzuklären.