Waldau: Waldau: Kirche soll im zweiten Versuch versteigert werden

Waldau - Nun soll es klappen: Die rote Kirche in Bernburgs Ortsteil Waldau soll den Besitzer wechseln. Nachdem vor drei Wochen die erste Versteigerung gescheitert war, weil keiner der beiden Bieter den Mindestbetrag von 10.000 Euro locker machen wollte, gibt es nun einen neuen Auktionstermin. Am Dienstag, 6. Mai, soll das bereits vor Jahrzehnten entweihte Gotteshaus am Amtsgericht Bernburg unter den Hammer kommen. Das geht aus der Internetseite versteigerungspool.de hervor, die über die bundesweiten Zwangsversteigerungen an Amtsgerichten berichtet. Demnach können Bieter ab 13.30 Uhr an diesem Tag ihre Gebote für das rund 2000 Quadratmeter große Grundstück mit Kirche, Saal und Nebengelass abgeben.

Einer hat sein Erscheinen bereits nach dem ersten Auktionstermin angekündigt: Ingenieur Heinrich Lehnert. Der Könneraner plant - wenn er den Zuschlag bekommt - das stark verfallene Gebäude aus dem Jahr 1893 zu sichern und anschließend als Baudenkmal zu erhalten. Dafür hofft er nach eigenen Angaben weitere Mitstreiter begeistern zu können, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammenschließen.

Interesse an dem Bauwerk angemeldet hatte allerdings auch ein Unternehmer aus Magdeburg. Er war mit 3000 Euro sogar Höchstbietender. Mit diesem Betrag könnte im Mai die Kirche in seinen Besitz übergehen. Denn anders als bei der ersten Auktion muss das Mindestgebot von 10?000 Euro, also der Hälfte des Verkehrswertes, nicht zwingend erreicht werden.

Ins Rollen gebracht hatte die Versteigerung die Stadt Bernburg, bei der der derzeitige Besitzer Rückstände im vierstelligen Bereich, unter anderem wegen Straßenreinigungsgebühren, hat. Seit Jahren ist der Stadtverwaltung der verfallene Backsteinbau im Norden Bernburgs ein Dorn im Auge. In die Notsicherung des Daches musste der Landkreis bereits kräftig investieren. Die Hoffnungen sind groß, dass sich nun ein Käufer findet, der das Gebäude langfristig sichert.