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Direktkandidaten im Wahlkreis 22 Wahlkreis 22,Direktkandidaten,Christina Buchheim,Die Linke

Von Matthias Bartl 28.02.2016, 16:45
Christina Buchheim zieht für die Linke in den Landtag.
Christina Buchheim zieht für die Linke in den Landtag. Heiko Rebsch

Könnern/Köthen - Man glaubt es Christina Buchheim kaum, dass sie ein wenig aufgeregt ist. Aber tatsächlich ist Wahlkampf in eigenem Auftrag für die Köthenerin ein Novum. Nicht der Wahlkampf an sich - da hat die Frau aus Klepzig in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen machen können: Wo Kandidaten der Linken in Köthen ins Rennen gegangen sind, um Landrat, Oberbürgermeister oder Landtagsmitglied zu werden, war immer wieder auch Christina Buchheim mit von der Partie, wenn Beruf und Familie das zuließen. Eine Parteisoldatin sozusagen.

Nun aber steht die 45-Jährige erstmals selbst in vorderster Front, „und das ist doch etwas anderes“, wie sie bemerkt hat. Etwas, das ihr nicht so leicht fällt, wie man gedacht haben mag. Im Mittelpunkt des Interesses zu stehen - positiv wie negativ -, ist ihr trotz vieler Jahre im Köthener Stadtrat und im Kreistag von Köthen und Anhalt-Bitterfeld noch ungewohnt.

Den Stier bei den Hörnern packen

Sich selbst als den Nabel der Welt zu betrachten, ist ihr Ding nicht - vielleicht ist sie auch deshalb beim Listenparteitag der Linken nur auf dem 27. Platz gelandet. Andererseits verfügt Christina Buchheim über mehr als genug Ehrgeiz, um sich solchen Herausforderungen zu stellen und mit ihnen auch fertig zu werden. Mit anderen Worten: In den Landtag geht es nur direkt.

Und das ist dann schon ihr Ding. Sich mit Problemen direkt auseinanderzusetzen. Diskussionen direkt zu führen ohne Schleifchen und Zuckerguss. Den Stier bei den Hörnern zu packen. In die Verantwortung zu gehen. Nicht mehr für Kommunalpolitik allein, sondern für Landespolitik.

Christina Buchheim wurde am 27. September 1970 geboren. Die Tochter eines Arztes wollte Pharmazie studieren, wurde aber Juristin, arbeitet seit Jahren als Rechtsanwältin.

Die 45-Jährige, die sich selbst als Workaholic bezeichnet, ist nicht verheiratet, aber Mutter von zwei Kindern. Ihre Zwillinge sind 13 Jahre alt.

Permanente Zeitknappheit durch Beruf, Politik und Familie sorgt dafür, dass Christina Buchheim kein Hobby hat. „Zum Bücherlesen komme ich nur im Urlaub.“

Und da will die Mutter eines Zwillingspärchens ein Bindeglied sein, um der kommunalen Familie im Land mehr Stimme zu geben, als dies in den vergangenen Jahren der Fall gewesen sei. „Die Kommunen müssen ihre Handlungsfähigkeit zurückerhalten“, setzt Christina Buchheim obenan, wenn es um ihre politischen Prioritäten für die Arbeit im Landtag geht.

„Die Schüler müssen wieder länger gemeinsam lernen.“

Zum Funktionieren des Alltags gehören auch weitere Aktionsfelder: Die Schließung von Schulen müsse ein Ende haben, der Lehrermangel müsse bekämpft werden und für die Polizei würden unbedingt Neueinstellungen benötigt. „Auch eine Kapazitätserweiterung der Polizeischule ist notwendig.“ Mit dem Thema Bildung hat sich die Rechtsanwältin auch als Vorsitzende des Stadtratsausschusses intensiv vertraut gemacht, der sich mit Sozialem und der Kultur befasst. Dort setzt sie im Gespräch besondere Akzente - von der Forderung nach einem bundeseinheitlichen Schulsystem bis hin zur Installierung von Gemeinschaftsschulen. „Die Schüler müssen wieder länger gemeinsam lernen.“

Für ihren Gang in die Landespolitik sieht sich Christina Buchheim bestens gewappnet. Schon dadurch, dass sie immer an den Sorgen, Nöten und Problemen der „kleinen Leute“ drangeblieben ist, ob nun in der Kommunalpolitik oder als Anwältin hauptsächlich für Zivilrecht. „Man hat den Eindruck, dass viele, die in Magdeburg Politik machen, längst die Bindung zum normalen Bürger verloren haben und nicht wissen, was in den Städten und Dörfern passiert“, sagt sie. Da hätte sie im und dem Landtag schon einiges mitzuteilen. (mz)