Wachgasse in Bernburg Wachgasse in Bernburg: Sandstein-Säulen werden wieder aufgestellt

Bernburg - Das historisch bedeutsame Portal der Bernburger Brückenwache wird in die Wachgasse zurückkehren. Das hat der städtische Hauptausschuss mit 6:2-Stimmen bei einer Enthaltung endgültig beschlossen und damit das vorherige Votum des Bauausschusses (die MZ berichtete) manifestiert. Im Zuge des im nächsten Jahr geplanten Ausbaus der Wach-, Bader- und Regierungsgasse in der Talstadt wird der seit vielen Jahren beim Bauhof eingelagerte Portikus wieder aufgestellt. Vor dem Beschluss hatte sich eine Diskussion entfacht, die sich insbesondere um die Höhe der Kosten drehte. Zwar machen die vier Sandsteinsäulen laut Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) einen guten Eindruck, ein Risiko sei aber mit der statisch sicheren Aufstellung verbunden, da dafür eine aufwändige Konstruktion nötig ist. Eine genaue Kostenschätzung liegt derzeit nicht vor. Das Bernburger Ingenieurbüro für Verkehrs- und Wasserwirtschaftsplanung hat 80.000 Euro kalkuliert, möglicherweise könnten es aber auch 120.000 Euro werden.
„Was ist es uns wert?“, stellte der OB die Gretchenfrage und schlug vor, eine Entscheidung erst dann zu fällen, wenn die Kosten kalkulierbarer sind. Da gab Tiefbauamtsleiterin Dietlind Schmidt-Richter allerdings zu bedenken, dass die Stadt in diesem Fall möglicherweise 15 000 Euro für Planung und Prüfung ausgebe, und dann das Vorhaben abgelehnt wird. Baudezernent Holger Dittrich erklärte, dass der Portikus nicht mehr länger gelagert werden müsste, sollte jetzt die Wiederaufstellung scheitern. Für Jürgen Weigelt (CDU) ein inakzeptables Szenario: „Das ist ein ganz wichtiges Erinnerungsdenkmal an die Brückenwache, die zwischen Berg- und Talstadt Wegegeld kassierte.“ Er wolle sich von folgenden Generationen nicht den Vorwurf gefallen lassen, respektlos damit umgegangen zu sein. Und fand bei Professor Erich Buhmann (Grüne) Unterstützung: „Mit dem Portal können wir die Wachgasse wieder zur Wachgasse machen. Das wäre ein Highlight für Bernburg an dieser Stelle.“ (mz)