Totschlag Totschlag im Salus-Fachklinikum Bernburg: Gericht beschließt Einweisung eines 89-Jährigen in geschlossene Psychiatrie

Bernburg/Magdeburg - Ein 89-jähriger demenzkranker Rentner, der zuletzt auf einem Dorf bei Köthen gelebt hatte, muss wegen Totschlags dauerhaft in eine geschlossene Psychiatrie. Der Richter am Landgericht Magdeburg sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli dieses Jahres im Bernburger Salus-Fachklinikum seinen einige Monate älteren Mitbewohner getötet hat.
Demnach soll der Täter mit einem Gehstock aus Holz mehrmals auf den Kopf des schlafenden Opfers eingeschlagen haben. „Eine derart massive Gewalteinwirkung auf den Kopf habe ich lange nicht gesehen“, sagt eine Gerichtsmedizinerin. Laut Obduktionsbericht sei das Opfer schließlich am eigenen Blut erstickt.
Gerichtsmedizinerin berichtet von massiver Gewalt
In die Bernburger Psychiatrie war der in der Nähe von Köthen wohnende gebürtige Duisburger erst wenige Tage vor der Tat eingewiesen worden, weil er seine Frau, die ihn seit Jahren pflegt, bedroht und geschlagen hatte.
Der Beschuldigte selbst konnte sich aufgrund einer fortgeschrittenen Alzheimererkrankung nicht zur Tat äußern und ist durch ein ärztliches Gutachten für nicht schuldfähig eingestuft worden. „Er ist völlig desorientiert und komplett von der Realität abgekoppelt“, sagte der psychiatrische Gutachter.
Weil ähnliche Gewaltausbrüche in Zukunft nicht ausgeschlossen werden können, wird der Rentner nun auf Dauer in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Derzeit ist er in der Forensischen Psychiatrie in Uchtspringe (Landkreis Stendal) untergebracht. (mz)