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Tag der Berufe im Salzlandkreis Tag der Berufe im Salzlandkreis: Mit Aussicht auf Übernahme

Von Magdalena Kammler 10.03.2016, 16:43
Nick Richter (links), Lehrling bei der Landmaschinen Roschwitz GmbH, zeigt Benjamin Beichert das Innenleben eines Traktors. Im Rahmen der Aktion „Tag der Berufe“ öffneten am Mittwoch 55 Unternehmen im Salzlandkreis ihre Türen, um Schülern verschiedene Ausbildungsberufe näher zu bringen.
Nick Richter (links), Lehrling bei der Landmaschinen Roschwitz GmbH, zeigt Benjamin Beichert das Innenleben eines Traktors. Im Rahmen der Aktion „Tag der Berufe“ öffneten am Mittwoch 55 Unternehmen im Salzlandkreis ihre Türen, um Schülern verschiedene Ausbildungsberufe näher zu bringen. Pülicher

Bernburg - Ihre Reifen sind menschengroß, ihre Leistung ist menschenübertreffend. Die zwei Traktoren der Landmaschinen Roschwitz GmbH thronen wie zwei Riesen in der Werkstatthalle. Zum Kennenlernen des Berufs Landmaschinenschlosser öffnet das Unternehmen wie andere Firmen im Bundesland am Mittwoch seine Tore für interessierte Schüler und potenzielle Lehrlinge, die sich so mit dem zukünftigen Ausbildungsberuf vertraut machen können. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktion „Tag der Berufe“ statt, welche von der Agentur für Arbeit initiiert wird.

Übernahme nach der Ausbildung

Benjamin Beichert ist einer der interessierten Jugendlichen. Zusammen mit seinem Vater schaut sich der 18-Jährige die Maschinen an und unterhält sich mit Gesellen und Lehrlingen. „Wir sind ein wachsendes Unternehmen, daher sind die Chancen gut, nach der Ausbildung übernommen zu werden“, so der Geschäftsführer Michael Kundolf. Insgesamt beschäftigt das mittelständische Unternehmen an seinen zwei Standorten in Bernburg und Schneidlingen in der Regel zwischen sechs und acht Azubis. Pro Jahr kommen zwei bis drei neue Lehrlinge dazu, so Kundolf. Neben dem Beruf des Landmaschinenschlossers bietet die Firma auch die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, zum Lageristen und zum Landmaschinenverkäufer an.

Abwechslung im Beruf

Hauptsächlich vertreibt und vermietet das Unternehmen Landmaschinen. Aber auch Reparaturen gehören zum Alltagsgeschäft, daher bildet die Firma in diesem Bereich mit aus. Anschließend können die Lehrlinge übernommen werden. Zunächst befristet und bei einer guten Bewährung und einer guten Qualifikation auch langfristig. „Wir bilden nicht aus, um danach die Gesellen wieder auf den Arbeitsmarkt zu schicken“, so der Geschäftsführer.

Befristete Verträge sind auch in der Stadtverwaltung Bernburg ein Thema, erzählt Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich, der ebenfalls zu der Kennenlern-Veranstaltung gekommen ist: „Wir stellen zunehmend fest, dass die Anzahl der Bewerber, aber auch ihre Qualifikation, zurückgeht. Gleichzeitig möchten wir ihnen eine Perspektive bieten.“

Nick Richter absolviert zurzeit sein erstes Lehrjahr bei der Landmaschinen Roschwitz GmbH. Vorher hat er eine Ausbildung als Industriemechaniker begonnen. Allerdings gefiel ihm diese nicht und so wechselte er zum Landmaschinenschlosser: „Ich habe immer schon gern rumgeschraubt“, sagt der 19-Jährige. Am liebsten probierte sich der Bernburger an Quads oder Autos, nun eben an Landmaschinen. Vor allem die Größe der Fahrzeuge ist im Vergleich zu einem Auto imposant für den jungen Azubi. „Und der Beruf bietet Abwechslung“, berichtet Nick Richter. Als Industriemechaniker war er meistens am Fließband tätig, das war ihm auf Dauer zu monoton.

Noten in Ordnung

Auch Benjamin Beichert kann sich vorstellen, Landmaschinenschlosser zu werden: „Mich interessiert die Technik“, so der 18-jährige Schüler. Am liebsten möchte er in Bernburg die Ausbildung machen.

Weil viele Bauern mitten auf dem Feld sind, wenn ein Problem mit der Maschine auftaucht, kommen die Lehrlinge ebenso außerhalb der Werkstatt zum Einsatz. Daher bestehe die Möglichkeit, einen Führerschein für die Großmaschinen durch die Firma mitfinanziert zu bekommen

In Sachsen-Anhalt und Thüringen konnten interessierte Schüler am 9. März verschiedene Ausbildungsberufe und Unternehmen kennen lernen. Unter dem Motto „Tag der Berufe“ veranstaltete die Agentur für Arbeit zum neunten Mal diese Aktion, um so 300 Ausbildungsberufe praxisnah zu vermitteln. Im Salzlandkreis stellten sich 55 Unternehmen vor.  

Weitere Informationen unter Telefon 0800/45 55 50 0 oder im

Internet unterwww.tagderberufe.de

Als Voraussetzung für die Bewerbung ist zunächst ein Pkw-Führerschein von Vorteil, wenn die Bewerber über 18 Jahre als sind. In den Schulfächern Mathematik und Physik sollte mindestens eine Drei auf dem Zeugnis stehen. Außerdem wird ein Realschulabschluss verlangt. Benjamin Beicherts Noten sind insgesamt in Ordnung. „Im Durchschnitt 2,8“, erzählt er. (mz)