Studenten präsentieren in Bernburg Studenten präsentieren in Bernburg: Neue Überlegungen für den Rosenhag

BERNBURG/MZ - Eine begehbare Pergola, eine Flussterrasse sowie Bärenskulpturen und Flutkanäle - die Ideen zur Umgestaltung des Rosenhags erscheinen auf den ersten Blick futuristisch und kaum realisierbar. Doch wenn der einstige Bellevue Bernburgs seinem Namen wieder gerecht werden soll, bedarf es einer Generalüberholung.
"Fluch und Segen zugleich"
Wie diese aussehen könnte, haben Studenten des Studiengangs Master of Landscape Architecture (Landschaftsarchitektur) unter dem Titel „Rosenhag: Park am Fluss - Städtische Wasserlandschaften in Bernburg“ im vergangenen Semester erarbeitet. Ihre Nutzungskonzepte, die nicht nur ästhetisch und ökologisch, sondern auch robust und anpassungsfähig sind, haben sie am Donnerstag im Rathaus vorgestellt. Allen Ideen gemein ist, dass sie sich mit der Wiederbelebung des Parks befassen. Denn: Der Rosenhag ist etwas in die Jahre gekommen. „Die Lage an der Saale ist Fluch und Segen zugleich“, sagt Nicole Uhrig, Professorin für Landschaftsarchitektur, die das Projekt leitet. Zwar habe der Park großes Potenzial und sei von touristischem Interesse. „Andererseits liegt er im Überschwemmungsgebiet der Saale, was immer wieder neue Schäden und Kosten verursacht“, so die Dozentin.
Problematisch sei auch, so ergab es die Standortanalyse, dass der Park von außen gar nicht als solcher zu erkennen ist. Zudem sei er teils verwuchert und dadurch zu schattig und dunkel. Ein sicherer Zugang zum Wasser fehle ebenso. „Von dem, wie der Park einst angelegt wurde, ist nicht mehr viel zu sehen“, sagt Nicole Uhrig.
Keine minimalistischen Konzepte
Heute fristet der Park ein Schattendasein. Dass das nicht so bleiben muss, zeigen die vier studentischen Entwürfe. Ein Konzept basiert auf einer begehbaren Pergola, von der aus Besucher den Park erkunden können. Unter dem Motto „Seufzer der Erleichterung“ wollten die Studenten eine Gegenwelt zum Arbeitsalltag schaffen.
Die Saale steht im Mittelpunkt des Plans „Leitlinien zum Wasser“. Grundgedanke ist hierbei, dass Besucher auf verschiedenen Wegen direkt zum Wasser und der stufenförmigen Flussterrasse geführt werden. Nicht nur das Wasser, sondern auch Luft und Erde werden in einem dritten Modell namens „Dynamik“ aufgegriffen. Demnach stellen sich die Studenten eine Windorgel sowie Bärenskulpturen und mit verschiedenen Materialen gestaltete Wege vor. In einem Wasserlauf platzierte Lichtkugeln könnten am Abend Spaziergänger anlocken. Mit dem Hochwasser „spielt“ der letzte Entwurf. Das „Inselkonzept“ sieht erhöhte Bereiche, wie Halligen, und einen Flutkanal mit Wasserpflanzen vor. Zudem könnte eine Schwimmbrücke höheren Pegelständen trotzen.
Zugegeben, das sind keine minimalistischen Konzepte, doch in Ansätzen können diese auch ohne großen Investor umgesetzt werden, ist sich Uhrig sicher - und warnt zugleich vor überstürztem Tatendrang. Der Park müsse stufenweise entwickelt und auch im Zusammenhang mit dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept der Stadt betrachtet werden. Denn: „Es könnte eine tote Investition sein, wenn keiner kommt.“
Die Entwürfe sind bis Donnerstag, 20. Februar, im Raum 103 im Rathaus II, Schloßstraße 11, zu sehen.
