Studenten in Bernburg Studenten in Bernburg: Drei Klicks zur eigenen Wohnung

Bernburg - Andere Länder, andere Sitten: Es kommt nicht selten vor, dass ausländische Studenten nach Bernburg kommen und mit dem Koffer in der Hand erst einmal auf der Straße stehen, weil sie dem Irrtum erlegen sind, mit der Zulassung zum Studium automatisch auch über eine Unterkunft zu verfügen.
Denn in anderen Ländern werde studentischer Wohnraum bereits mit der Immatrikulation seitens der Hochschulen angeboten, weiß Professor Hans-Jürgen Kaftan, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Anhalt. Nicht so in Deutschland. Hier müssen Studenten selbst nach einer Bleibe suchen.
Um angehenden Wahl-Bernburgern die Wohnungssuche vor Ort zu erleichtern, ist nun ein neues Vermittlungsportal freigeschaltet worden, welches bestehende Angebote bündelt. Das Portal werde dazu beitragen, dass sich die Vermittlung und Vermietung insbesondere für die internationalen Studenten zu Semesterbeginn deutlich entspanne, ist sich Lydia Hüskens sicher. „Ziel ist es, dass sich die Studenten bereits vor Antritt ihres Auslandsaufenthalts ihre Unterkunft bequem im Heimatland suchen können“, so die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Halle.
Gemeinsam mit der Hochschule Anhalt sowie der Wohnungsgenossenschaft Bernburg und der Bernburger Wohnstätten-Gesellschaft hat das Studentenwerk das zweisprachige Online-Portal ins Leben gerufen - nach gerade einmal einem halben Jahr Vorbereitungszeit.
Knapp 5.000 Euro wurden seitens des Studentenwerkes und der beiden Wohnungsunternehmen in die Entwicklung der Webseite gesteckt, welche Wohnungssuchende in wenigen Klicks zu den Objekten führt, die in Deutsch und Englisch beschrieben werden. Grundrisse, Fotos und Piktogramme, beispielsweise für Einbauküche, Hausreinigung oder TV-Anschluss, ergänzen das Angebot.
Es ist bereits die dritte Plattform dieser Art, neben Halle und Dessau. „Die positive Resonanz auf das gleichartige Portal für den Standort Dessau, welches wir seit März dieses Jahres anbieten, bestätigt die Notwendigkeit solcher Vermittlungsplattformen“, meint Lydia Hüskens.
Da nicht alle Studenten in einem Wohnheim leben wollen, zumal die Plätze dort begrenzt seien, biete sich ihnen dank der Kooperation mit den Wohnungsunternehmen nun die Möglichkeit, in ein eigenes Quartier oder eine Wohngemeinschaft zu ziehen.
Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, wie Wohnstätten-Geschäftsführer Holger Köhncke sagt. Er habe bereits 60 Studenten als Mieter. Großes Potenzial sehe er vor allem in der Vermietung von Wohngemeinschaften, nicht zuletzt da die Studenten selbst nach einem geeigneten Mitbewohner suchen, falls ein anderer ausziehen sollte.
Dass das Portal dieser Tage online gegangen ist, ist kein Zufall, denn der Semesterstart im Oktober rückt näher. Und wer jetzt sucht, wird bis dahin auch etwas finden. (mz)