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Stichwahlergebnis im Salzlandkreis Stichwahlergebnis im Salzlandkreis: Bauer wird zum Landrat gewählt

Von Marko Jeschor Und Katharina Thormann 15.06.2014, 21:21
Der neue und der alte Landrat des Salzlandkreises: Markus Bauer (links) nimmt die Glückwünsche von Ulrich Gerstner entgegen.
Der neue und der alte Landrat des Salzlandkreises: Markus Bauer (links) nimmt die Glückwünsche von Ulrich Gerstner entgegen. Engelbert Pülicher Lizenz

bernburg/Aschersleben/MZ - Der Salzlandkreis wird auch in den kommenden sieben Jahren von einem SPD-Politiker regiert. Markus Bauer setzte sich am Sonntagabend in der Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Gunnar Schellenberger (CDU) knapp durch. Exakt 52,6 Prozent wählten nach dem vorläufigen Endergebnis den Bürgermeister von Nienburg in das Landratsamt. Allerdings war die Wahlbeteiligung mit 19,3 Prozent wiederum erschreckend gering. Im Jahr 2007 schafften es immerhin 20,6 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen.

Mit dem Wahlsieg des SPD-Politikers wiederholt sich die Geschichte. Bauer, im ersten Wahldurchgang vor einigen Wochen noch dem Landtagsabgeordneten Schellenberger mit 31,5 Prozent unterlegen, riss das Ruder wie schon sein Amtsvorgänger und Parteikollege Ulrich Gerstner vor sieben Jahren im zweiten Wahlgang herum. Und das, obwohl Die Linke im Kreis keine Wahlempfehlung für ihn ausgesprochen hatte. 2007 lag Gerstner zunächst fünf Prozent hinter der CDU-Kandidatin Heike Brehmer. Im direkten Duell schlug er die ehemalige Landrätin des Kreises Aschersleben-Staßfurt mit 51,1 Prozent knapp.

Markus Bauer (SPD) ist geborener Calbenser, aufgewachsen ist er aber in Nienburg. Der 43-Jährige ist gelernter Kachelofen- und Kaminbauer sowie studierter Wirtschaftsjurist. Zwölf Jahre lang war er bei der Bundeswehr und bewarb sich im Jahr 2001 erfolgreich als ehrenamtlicher Bürgermeister in der Stadt Nienburg. Seit 2010 hat er hauptamtlich den Posten als Bürgermeister inne. Seit dem Jahr 2003 ist er zudem Mitglied in der SPD, im Salzlandkreis hat er den Parteivorsitz. Bauer ist verheiratet und hat drei Töchter. Ehrenamtlich engagiert er sich in der AG Saale-Radwanderweg.

Gerstner gehörte auch zu jenen Weggefährten, die Bauer am Abend in Nienburg persönlich gratulierten. Der Neue zeigte sich äußerst erfreut über das Ergebnis: „Das zeigt, dass Basispolitik den Bürgern wichtig ist.“ Bauer dankte seinem Wahlkampf-Team, besonders Marius Fischer aus Aschersleben, sowie seiner Familie. „Die hat mir immer den Rücken freigehalten.“ Bauer verfolgte die Auszählung zunächst zu Hause, als sich der Trend bestätigte, ging er mit etwa 30 Gästen in ein Pub, wo der Sieg richtig gefeiert wurde.

Bauer holte vor allem in Bernburg und seiner Heimatstadt Nienburg die meisten Stimmen. Schellenberger gewann im Schönebecker Raum, im Seeland und in Hecklingen jeweils deutlich. In Aschersleben betrug der Vorsprung des CDU-Politikers nur wenige Stimmen. In Staßfurt und in Egeln lagen beide fast gleichauf. Das Ergebnis muss vom Kreistag bestätigt werden. Wenn das getan ist, rückt Kathrin Schütze-Dittrich für Bauer in den Kreistag ein.

Bereits kurz vor 20 Uhr konnte Kreiswahlleiter Gerold Becher in Bernburg das vorläufige Endergebnis aus den insgesamt 180 Wahlbezirken im Salzlandkreis verkündigen. Unerwartete Zwischenfälle habe es bis dahin keine gegeben. „Wir hatten genügend Stimmzettel gedruckt“, versicherte Becher - insgesamt 120 000 Stück für den gesamten Salzlandkreis. Dabei wurden wegen der niedrigen Wahlbeteiligung bei weitem nicht so viele gebraucht.

Gunnar Schellenberger (CDU) kam bei der Stichwahl auf 47,4 Prozent der Stimmen.
Gunnar Schellenberger (CDU) kam bei der Stichwahl auf 47,4 Prozent der Stimmen.
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