Stadtpark in Bernburg Stadtpark in Bernburg : Statt Blumen gibt es wieder einen Brunnen

Bernburg - „Wenn alle Brünnlein fließen“ - die Anfangszeile aus dem deutschen Volkslied könnte in Bernburg noch dieses Jahr Wirklichkeit werden.
Im Stadtpark Alte Bibel soll ein weiterer Wasserspender reaktiviert werden.
Jahrzehntelang war das broschenähnliche Gefäß vor dem Friedhofswärterhäuschen als Blumenbeet genutzt worden. Mittlerweile ist die Umfassung zur Sanierung abgebaut worden.
„Die Grundform bleibt erhalten. Vier Schaumsprudler-Fontänen mit einer Höhe von jeweils 1,20 Meter werden eingebaut. Im Herbst wollen wir damit anfangen“, kündigt Andrea Hempel, Leiterin des Grünflächenamtes, an.
Sie geht davon aus, dass das Wasser - zumindest testweise - noch vor der Winterpause erstmals sprudeln wird.
Stadtpark in Bernburg: Viele Brunnen gab es im Stadtgebiet
In der Saalestadt gibt es verhältnismäßig viele Brunnen, für deren Bau sich zu DDR-Zeiten insbesondere der damalige Bürgermeister Kraft Wasem stark gemacht hatte.
Nach der politischen Wende waren einige versiegt, erst in den vergangenen Jahren besannen sich die Stadtväter wieder auf die Bernburger Tradition.
Stadtpark in Bernburg: Idee kam vom Architektenbüro
Die Idee, den Brunnen auf der Alten Bibel seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen, stammt vom Berliner Landschaftsarchitekturbüro Pola, das den von der Stadt ausgeschriebenen Stadtpark-Gestaltungswettbewerb gewonnen hatte.
Dieses Vorhaben wird neben der Ertüchtigung und Anbindung eines Weges an den Schwimmhallen-Parkplatz das einzige in diesem Jahr sein.
2017 war der östliche Teil des ehemaligen Friedhofs verschönert worden, 2019 soll die restliche Hälfte rund um die Stadthalle folgen.
Stadtpark in Bernburg: Schon 650.000 Euro ausgegeben
Drei oder vier Millionen Euro zu investieren, wäre kein Problem, hatte Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) bei der Vorstellung der Pläne gesagt.
Doch das Budget ist begrenzt. Nach Angaben von Andrea Hempel stehen insgesamt 1,5 Millionen Euro bereit, 650.000 Euro davon seien bislang ausgegeben worden.
Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“, das zu je einem Drittel von Bund, Land und der Kommune selbst finanziert wird.
Stadtpark in Bernburg: Nicht alle Träume gehen in Erfüllung
„Wir hatten die Hoffnung, durch gute Ausschreibungsergebnisse alles wie geplant realisieren zu können“, sagt Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich. Doch es zeichnet sich ab, dass nicht alle Träume in Erfüllung gehen werden. Zumindest vorerst nicht.
So verzichtet die Stadtverwaltung auf die von den Landschaftsarchitekten angeregte Verlegung des Spielplatzes am Eingang Mozartstraße auf eine schattige Nebenfläche.
Stadtpark in Bernburg: Auf Widerspruch gestoßen
Mit dieser Maßnahme wäre aus Sicht von Pola der Parkcharakter des Areals stärker betont worden. Doch sie hatte auch Widerspruch bei vielen Eltern hervorgerufen.
„Wir überlassen das Projekt nun unserem Amt für Kinder- und Jugendförderung, das den Spielplatz mal perspektivisch mit einem Konzept neu gestalten wird“, erklärt Dittrich.
Auf der Agenda für 2019 steht der Wegebau im Westteil der Alten Bibel.
Geplant sind jeweils Pflasterbänder, lediglich die Zufahrt zum Friedhofsverwalterhaus wird laut Andrea Hempel asphaltiert.
Am Uferhang werden ein paar Sichtschneisen geschaffen, das Buschwerk dafür etwas ausgelichtet. I-Tüpfelchen soll als Teil des Geländers an der Aussichtsplattform der Schriftzug „Alte Bibel“ werden - eine Adaption der legendären Hollywood-Buchstaben in den Bergen von Los Angeles.
Stadtpark in Bernburg: Für ein gepflegteres Erscheinungsbild
Nicht minder ein Blickfang werden wird wohl die Gestaltung des Parkeingangs Mozartstraße mit einem Lamellenzaun aus sogenanntem Corten-Stahl.
Dieses Material entwickelt eine rötlich-braune Patina und soll farblich mit der weiterführenden Friedhofsmauer recht und links harmonieren.
Deutlich verkürzt werden ab sofort die Rasenmäher-Takte, damit der Stadtpark ein gepflegteres Erscheinungsbild abgibt.
„Wir wollen in der Vegetationsphase möglichst einmal monatlich mähen, bisher war das nur zweimal jährlich im Plan“, sagt Andrea Hempel. Holger Dittrich ist überzeugt: „Wenn alles fertig ist, wird sich die Aufenthaltsqualität erheblich erhöhen.“ (mz)
