Wieder geöffnet Stadtbibliothek Bernburg hat wieder offen: Mitarbeiter legen Medien auf Anforderung bereit

Bernburg - Die Registrierung am Eingang muss sein. Jeder, der die Stadtbibliothek am Lindenplatz betritt, muss Name, Adresse und Telefonnummer hinterlassen. Auch ein Mundschutz ist Pflicht.
Seit dem 4. Mai hat die Stadtbibliothek in Bernburg wieder geöffnet. Aber ein Besuch verläuft jetzt etwas anders als vor der Corona-Zwangspause. Am 17. März hatte die Einrichtung schließen müssen. „Wir waren die erste Bibliothek im Salzlandkreis, die wieder geöffnet hat“, sagt die amtierende Leiterin Katharina Weile. „Und das zu den alten Öffnungszeiten.“
„Die erste Woche war überdurchschnittlich gut“, berichtet Katharina Weile
Das haben in den ersten Tagen trotz Einschränkungen zahlreiche Besucher genutzt. „Die erste Woche war überdurchschnittlich gut“, sagt Weile. Über 4.000 Entleihungen waren registriert worden. Normal seien knapp 3.000. Inzwischen habe sich das Niveau auf 1.500 bis 2.500 eingepegelt.
Dennoch machen sich die Einlass-Beschränkungen bemerkbar. Medien ausleihen dürfen momentan nur angemeldete Nutzer. Alle sonstigen Besucher müssen draußen bleiben. „Dadurch ist es auch deutlich ruhiger im Haus“, sagt Katharina Weile.
So ist es momentan für Schüler etwa nicht möglich, ihre Hausaufgaben in der Bibliothek zu machen oder das Wlan zu nutzen. Auch sich mit einer Zeitschrift oder einem Buch nur zum Lesen niederzulassen, geht nicht.
Schüler dürfen zurzeit nicht in die Bibliothek, um Hausaufgaben zu machen
Ohnehin dürfen sich gerade höchstens 20 Besucher auf einmal im Gebäude aufhalten. Kontrolliert wird das, wie in Geschäften auch üblich, mit den Körben, die jeder am Eingang mitnehmen muss. Besonders gefragt seien seit der Wiedereröffnung Harz-Reiseführer sowie Radwanderführer, aber auch Ratgeber zu Garten- und Balkongestaltung.
Hier mache es sich bemerkbar, dass die Leute in den vergangenen Wochen vorrangig zu Hause waren bzw. Ausflüge nur in die unmittelbare Umgebung möglich waren. Auffällig ist auch die große Nachfrage nach Gesellschaftsspielen. „Das ist eher untypisch für diese Jahreszeit“, sagt Katharina Weile.
Generell, so hat sie beobachtet, halten sich die Besucher kürzer in der Einrichtung auf als vor der Zwangspause. Vor allem sei für viele der Mundschutz ein Hindernis, hat sie in Gesprächen mit Nutzern erfahren. „Das Atmen ist anstrengender“, habe sie schon mehrfach gehört. Gleichwohl muss sich die Stadtbibliothek hier an die geltenden Verordnungen des Landes halten.
Der Kompromiss: Zu Hause recherchieren und Bücher brreitlegen lassen
Katharina Weile empfiehlt denjenigen, die sich nicht länger als nötig in der Bibliothek aufhalten wollen, zu Hause im Internet nach den Titeln zu recherchieren. Sie könnten dann eine E-Mail mit den Wünschen an die Bibliothek schicken - und die Mitarbeiter würden die Medien dann heraussuchen und bereitlegen. Weiterhin ist die Onleihe eine Variante, den Besuch gänzlich zu umgehen und einfach bequem zu Hause in E-Books zu schmökern oder E-Audios anzuhören. Ebenfalls online funktioniert der Film-Streaming-Dienst „Filmfriend“ - dort seien auch mal Filme jenseits des Mainstreams zu finden, erzählt die Bibliotheksleiterin.
Wer allerdings lieber auf herkömmliche Medien zurückgreift, kann sich auf neuen Lesestoff freuen. So wurden in den vergangenen Wochen einige neue Medien eingekauft, darunter Romane für den Sommer sowie diverse Spiegel-Besteller, aber auch neue DVDs und CDs. „Für alle, die in diesem Sommer zu Hause bleiben, gibt es hier genug Unterhaltung“, meint Katharina Weile.
Indes sind aber sämtliche Veranstaltungen, die immer gut besucht sind, bis auf Weiteres abgesagt. Lediglich in den Sommerferien soll es, Stand jetzt, zwei Termine geben.
Wer genau weiß, welche Medien er ausleihen möchte, kann sie bei den Mitarbeitern bestellen, per E-Mail unter [email protected] (mz)