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Margarita Demchenko aus Bernburg Sie entlockt dem Fagottino die bezauberndsten Töne

Viertklässlerin erreicht Spitzenergebnis bei „Jugend musiziert“. Ab Herbst wird Bernburgerin ein Elitegymnasium besuchen.

18.04.2021, 13:00

Bernburg - Klein und grazil kommt sie daher. Man vermutet auf den ersten Blick nicht, dass dieses zehnjährige Mädchen genügend Puste hat, um nicht nur auf einem Fagottino zu spielen. Margarita Demchenko kann diesem Holzblasinstrument auch die bezauberndsten Töne entlocken.

Die Bernburgerin nahm bereits zum dritten Mal am Regionalwettbewerb Magdeburg „Jugend musiziert“ teil und erreichte für ihre Interpretationen der Werke „Fasching“ von Gottfried Glöckner, „Gavotte“ von Francois Joseph Gossec und „Ballonlied“ von Helga Warner-Buhlmann mit 23 von 25 möglichen Punkten ein Spitzenresultat, an das nur noch Anne Kersten (Blockflöte) herankam. Beim Landeswettkampf errang sie den zweiten Preis.

In Petersburg zur Welt gekommen

„Ich war schon ein wenig aufgeregt. Aber meistens klappt es beim Vorspielen besser als daheim oder in der Bernburger Musikschule beim Üben“, erzählt die Viertklässlerin aus der Schule am Martinszentrum, die seit fünf Jahren mit ihrer Mutter Olga, ihrem Vater Andrei sowie ihren Schwestern Varvara (14) und Kira (8) in der Saalestadt lebt. In Vorbereitung des Wettkampfs hat die große Schwester, die hervorragend Klavier spielt, ihre kleinere Schwester beim Üben unterstützt.

Margarita Demchenko, die in ihrer Freizeit auch sehr gern zeichnet, kam am 6. Juli 2010 in St. Petersburg zur Welt. Schon früh förderten ihre Eltern, die beide ebenfalls auf dem Piano spielen können, das musikalische Talent ihrer Tochter. Bereits im Alter von drei Jahren erhielt sie Gesangsunterricht im Anitschkow-Palais am Newski Prospekt und trat mehrfach im 80-köpfigen Kinderchor auf.

„Margarita hatte immer Glück mit ihren Lehrerinnen. In St. Petersburg hat sie durch ihre erste Betreuerin den Spaß an der Musik entdeckt. In Bernburg wird sie von Rita Marquardt hervorragend unterstützt“, sagt Andrei Demchenko. Die Musikpädagogin entdeckte, dass Margarita mit dem Fagottino, das eigentlich in erster Linie von Jungs gespielt wird, viel besser umgehen kann als mit der Blockflöte.

Ohne große Probleme den Eignungstest geschafft

Ihre besonderen Fähigkeiten haben der Schülerin auch den Weg an das Elitegymnasium nach Halle geebnet. Ohne große Probleme schaffte sie im Februar den Eignungstest und wird ab dem kommenden Schuljahr gemeinsam mit Varvara die „Latina“ besuchen und im Internat leben. An der Schule wird die kleine Musikantin von David Petersen unter die Fittiche genommen.

„Herr Petersen und Frau Marquardt kennen sich. Deswegen wird Margarita die Umstellung nicht ganz so schwer fallen“, sagt Andrei Demchenko, der wie seine Frau darauf hofft, dass seine Töchter ihr Können demnächst auch wieder vor Publikum demonstrieren können. Der Regional- und der Landeswettbewerb fanden pandemiebedingt virtuell statt. Einziger Vorteil war, dass die Eltern den Auftritt ihrer Sprösslinge filmen durften. Das war vor Corona noch strengstens verboten. (mz/cr)