Campus Technicus Bernburg Sekundarschule Campus Technicus Bernburg: Christine Brauns ist neue Schulleiterin

Bernburg - In der Frauenfußball-Mannschaft von Rot-Schwarz Edlau zog sie jahrelang als Spielmacherin mit der Rückennummer 10 erfolgreich die Fäden im Mittelfeld, mehrere Landesmeistertitel sind Beleg dafür. Ab 1. Februar gibt die Strategin auch den Takt an der Bernburger Sekundarschule Campus Technicus vor. „Ich hoffe, dass mir das hier genauso gelingt wie auf dem Fußballplatz“, sagt die neue Rektorin Christine Brauns.
Die 55-Jährige weiß um die großen Fußstapfen, die ihre Vorgängerin Angret Zahradnik hinterlassen hat. Sie will aber eigene Akzente setzen und hofft, irgendwann auch Spuren zu hinterlassen. „Ich habe schließlich Schuhgröße 40“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
Vertretungsplan ist eine Herausforderung
„Die 62 Kollegen haben große Erwartungen an mich, ich aber umgekehrt auch an sie. Welche das sind, werde ich bei der Dienstberatung gleich nach den Winterferien darlegen“, kündigt die gebürtige Bernburgerin an. Erste Amtshandlung als Schulleiterin wird am Mittwoch aber zunächst der Vertretungsplan sein - die erste Herausforderung angesichts des derzeit hohen Krankenstandes unter den Lehrern.
In Plömnitz aufgewachsen, stand für Christine Brauns frühzeitig der Berufswunsch Lehrer fest. „Ich hatte immer das Gefühl, anderen etwas beibringen zu wollen.“ Prägend sei für sie damals Herbert Polten gewesen. Nicht nur als Trainer der Fußball-Frauenmannschaft in Preußlitz, wo sie schon als Zwölfjährige die Schuhe schnürte.
Vor allem als Mathematik-Lehrer. „Er war streng, aber auch sehr menschlich“, erinnert sie sich an ihren mittlerweile verstorbenen Mentor zurück. Es ist eine Handschrift, die Christine Brauns selbst vermittelt. „Die Schüler behaupten über mich, ich sei sehr streng. Bei unseren Skikursen in Österreich bemerken sie dann, dass das gar nicht so ist“, beschreibt sie ihre Wirkung auf die Kinder.
Sie will auch künftig unterrichten
Missen will sie die gemeinsamen Ausflüge in den Schnee auch künftig nicht. „Es ist schön, dass sich da Schüler und Lehrer mal gegenseitig anders erleben. Darauf werde ich ebenso nicht verzichten wie auf das Unterrichten“, kündigt die Lehrerin für Sport und Deutsch an. Nach dem Abitur an der EOS „Karl Marx“ (dem heutigen Gymnasium Carolinum) hatte sie in Magdeburg diese beiden Fächer studiert, später als Lehrerin in Peißen, Preußlitz, Gerlebogk und an der Bernburger Sekundarschule Süd-Ost gewirkt.
Um alles unter einen Hut zu bekommen, wird die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder aber an anderer Stelle kürzer treten. Beim Fußball-Kreisligisten TSV Preußlitz hat sie das Traineramt abgegeben, ihrem Heimatverein bleibt sie als Abteilungsleiterin erhalten. Gewiss „nicht alles umkrempeln“ werde sie in ihrer neuen Leitungsfunktion an der Schule, die zum Bedauern der glühenden Sportlerin keine vernünftige Außensportanlage besitzt.
Inklusion ist ein großes Thema
An Bewährtem werde sie festhalten, die Inklusion ist ein großes Thema, auch wenn „uns die Politik damit etwas im Regen stehen lässt.“ Für nicht optimal hält Christine Brauns die derzeitige strenge Aufteilung der Klassenstufen an den drei Schulstandorten. An der Leipziger Straße lernen ausschließlich Siebt- und Achtklässler - „das sind 300 pubertierende Schüler auf einem Haufen“.
An der Käthe-Kollwitz-Straße gebe es sogar sieben neunte Klassen. Eine bessere Durchmischung sei überlegenswert, auch wenn es dem eigentlichen Schulkonzept widerspreche. Sie würde zu einem Selbsterziehungsprozess zwischen älteren und jüngeren Schülern führen, wie er früher üblich war. (mz)