Aus für die Schorre Schorre in Bernburg: Diskothek im Pep-Markt geschlossen

Bernburg - Die Jugendlichen von Bernburg hatten es in den vergangenen Wochen schon geahnt, dass mit der Diskothek Schorre im Pep-Markt an der Kalistraße etwas nicht stimmt. Denn an den Wochenenden blieben die Türen des Tanztempels immer wieder dicht verrammelt.
Schnell machten im sozialen Netzwerk Facebook Gerüchte die Runde, vor allem, nachdem auch die Facebook-Seite der Schorre abgeschaltet wurde. Nun ist es amtlich: „Der Mietvertrag wurde vonseiten des Pep-Marktes gekündigt“, bestätigt Centermanager Steffen Kumorowska auf Nachfrage der MZ.
Diese Nachricht vom Aus der Schorre dürfte für viele überraschend kommen. Schließlich wurde mit der Eröffnung der Diskothek vor gerade einmal dreieinhalb Jahren ein Mietvertrag über die Länge von 15 Jahren vereinbart.
Mietvertrag hinfällig: Schorre in Bernburg gibt auf
Dass es nun anders kam, hat unterschiedliche Gründe. Während Centermanager Kumorowska nicht näher auf diese eingehen wollte, tut es Gerd Vleugels. Der Investor nennt vor allem die mangelnde Rentabilität und Personalmangel als Gründe für die Aufgabe. Dass es auch mit der Schorre in Halle zusammenhängt, von der sich Vleugels ebenfalls zurückgezogen hat und über die derzeit ein Streit wegen eines geplantes Abrisses entbrannt ist, damit habe seine Entscheidung nichts zu tun.
Während in der Schorre in Halle zumindest vorübergehend noch weitergefeiert wird, bleiben die Lichter in Bernburg aus. Zumindest so lange, bis sich womöglich ein neuer Betreiber findet. „Interessenten können sich gern bei mir melden, wenn sie die Inneneinrichtung übernehmen wollen“, sagt Vleugels. Schließlich hatte er eine untere siebenstellige Summe in die zwei Floors und in die Lounge mit knapp 20 Meter breiter Glasfront mit Blick auf die Tanzfläche und das große Außengelände investiert.
Mit Betroffenheit hat auch die Stadt Bernburg auf das Aus der Disco reagiert. „Wir finden es natürlich sehr schade, dass solch eine Einrichtung für die Jugend nun zu ist“, sagte Bernburgs Stadtsprecher Wolfgang Knopf mit Blick auf das allgemeine Discosterben in der Region. Denn inzwischen gibt es weder einen Tanztempel in Aschersleben noch einen in Köthen.
Geöffnet hat lediglich noch die „Wilde Zicke“ in Egeln. Deshalb kann sich auch Pep-Centerleiter Steffen Kumorowska künftig wieder eine Disco im Pep-Markt vorstellen - wenn sich denn ein neuer Pächter findet. Ansonsten müsse man auf einen Plan B umsteigen. Dieser könnte laut Kumorowska zum Beispiel so aussehen, dass dort künftig ein Indoorspielplatz betrieben wird.
Möglich wäre seiner Meinung nach auch eine Halle für Lasertag. Das ist ein Spiel mit zwei oder mehreren Spielern, die versuchen müssen, mehrere Aufgaben auf einem Parcours zu bewältigen. Dazu werden sie mit einem Infrarotsignalgeber ausgestattet. Konkrete Anfragen von möglichen Investoren gibt es allerdings nach Angaben von Kumorowska noch nicht. (mz)
