Salzlandkreis Salzlandkreis: Großer Umzug krönt Stadtfest und 1050-Jahr-Feier im Mai
BERNBURG/MZ. - Ob es sich dabei um das heutige Bernburg handelt, ist nicht ganz eindeutig geklärt. Aber Otto kann man nicht mehr fragen und somit ist es allemal Anlass zu feiern.
Der Umzug, der den Titel "Eine Stadt schreibt Geschichte" trägt, bildet den Auftakt für den letzten Tag des Stadtfestes, das am 26. Mai beginnt. Derzeit werden für den Umzug die einzelnen Bilder hergestellt, die die Zeitschiene über 1050 Jahre zeigen sollen. Dazu habe man sich die Bildungs- und Strukturfördergesellschaft ins Boot geholt, die über das Jobcenter des Landkreises drei Leute für ein halbes Jahr bekommen haben, die sich der Aufgabe widmen.
In dem Umzug, sagt Jens Meißner vom Stadtmarketing, der zusammen mit Kathrin Biermordt, Geschäftsführerin der Strukturfördergesellschaft, die Fäden in der Hand hält, steckt viel Zeit. Darum habe man durch die drei Ein-Euro-Jobber Unterstützung, die man auch benötige. Was aber noch fehlt, sagt Meißner, sind Akteure für den Umzug. Sie bauen 40 Bilder der Geschichte und von Ereignissen, die Bernburg prägten. Albrecht der Bär wird eine gewichtige Rolle spielen, in dessen Zeit die erste verbriefte urkundliche Erwähnung Bernburgs 1138 fällt. Ebenso findet die Reformation Berücksichtigung, die Fürst Wolfgang 1526 einführte, was dem kleinen Anhalt-Bernburg hart zusetzte, denn viele Fürsten und Adlige wehrten sich zu dieser Zeit noch gegen Luthers Schriften.
Großen Raum nimmt die Zeit der Napoleonischen Kriege (1806-13) ein, in denen sich der Amtsrat Breymann aus Roschwitz um die Freischäler um Schill und später Lützow verdient machte. Ausgespart bleibt freilich nicht das dunkelste Kapitel der Deutschen Geschichte: Die NS-Zeit. Die deutsche Einheit und die zwangsweise Eingemeindung und Zusammenlegung von Kommunen beschließen die geschichtliche Reise.
Bisher ist alles im Lot, sagt Meißner und die Darsteller üben schon kräftig. Was noch fehlt, sagt Meißner, sind Statisten. Vor allem die Reformation könnte noch Befürworter und Gegner selbiger vertragen, so Meißner. Hier könnten noch 25 männliche Darsteller im Alter zwischen 25 und 60 Jahren mitmachen.
Alles in allem soll das diesjährige Fest nicht nur einen größeren Umzug erhalten. Die Interessengemeinschaft Stadtfest um das Dreigestirn Lutz Eisfeld, Ingo Eckert und Peter Krätschmann ließ bei einer Präsentation am Dienstagabend schon mal verlauten, dass man den ganzen Boulevard für Stände und kleine Veranstaltungen nutzen will - vom Karlsplatz bis zum Clara-Zetkin-Platz. Dabei wird es Donnerstag mit Bernburg rockt los gehen.
Im letzten Jahr kostete das Stadtfest gut 80 000 Euro. Mit einer solchen Summe wird auch in diesem Jahr gerechnet. Offen aus dem letzten Jahr ist noch die Gema-Gebühr in Höhe von 6900 Euro. In den Jahren zuvor waren es immer nur 650 Euro. Da die Gema die Berechnungsgrundlage änderte, sollen nun zehn Mal so viel gezahlt werden, wogegen die IG Widerspruch einlegte.