Gastronomie: Saale-Grill im ehemaligen Lindencafé Bernburg Bohemia wird indisches Restaurant: Neue Inhaber in zwei Lokalen

Bernburg - Nur wenige Woche stand es leer, und schon ist ein neuer Pächter für die Gaststätte in 1A-Lage am Bernburger Saaleufer gefunden: Wo in den vergangenen anderthalb Jahren tschechische Küche im „Bohemia“ serviert wurde, gibt es künftig indische und mediterrane Gerichte.

Bereits an diesem Freitag, 16. August, feiert das „Mr. Singh“ am Saalplatz seine Eröffnung, inklusive Biergarten auf zwei Ebenen. „Die Lage am Fluss ist super“, verrät Betreiber Gurkamal Singh seinen Hauptgrund, warum er sich für diese Immobilie entschieden hat.

Der gelernte Koch ist kein Unbekannter in der Region. Einst arbeitete er als Chefkoch im indischen Restaurant in der Georgsburg in Könnern und später als Chefbedienung im „Bella Roma“ in Bernburg.

Und damit nicht genug. In Breitenhagen betreibt seine Frau das „Schiffsrestaurant“ und in Mosigkau bei Dessau hat sich „Mr. Singh“ ebenfalls schon niedergelassen.

Vor mehr als 20 Jahren kam der Inder nach Deutschland, arbeitete einige Jahre als Koch bei seinem Onkel. Nun will er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Sukhwinder Singh die Bernburger von der indischen Küche überzeugen.

„Da natürlich aber auch größere Familien kommen und vielleicht nicht jeder scharfes oder süßes Essen mag, bieten wir auch Pizza, Pasta und Schnitzel an“, sagt Singh. Außerdem dürfen sich die Gäste auch auf indisches Bier, Wein sowie Rum und Whisky aus dem Land in Südasien freuen.

Auch ins ehemalige „Lindencafé“ auf dem Boulevard zieht wieder neues Leben ein. 20 Jahre lang war das traditionsreiche Haus von Thomas Holst betrieben worden, ehe er sich im Jahr 2016 mit dem City-Hotel einem neuen Projekt widmete - und das Lindencafé zunächst nur noch dienstags sowie für Veranstaltungen öffnete, bis es endgültig geschlossen wurde.

In zwei Tagen öffnet dort Yaser Al-Alo seinen „Saale-Grill“. Der 45-Jährige will dort Nudeln, Pizza, Döner, gegrilltes Hähnchen, Salat und Eis anbieten.

Mit vier weiteren Lokalen, die Ähnliches auf der Speisekarte stehen haben, ist die Konkurrenz relativ groß. Im Unterschied zu den anderen Lokalitäten hat Al-Alo jedoch einen ziemlich großen Gastraum sowie einen Freisitz.

Seit über einem Monat ist der gebürtige Syrer, der vor 20 Jahren nach Deutschland kam und derzeit noch in Hildesheim lebt, dabei, das Lokal umzubauen und nach seinen Vorstellungen einzurichten. Einer seiner Brüder betreibe bereits einen Imbiss mit dem Namen „Saale-Grill“ in Calbe, erzählt Al-Alo. „Bei einem Besuch in Bernburg habe ich gesehen, dass das Lindencafé einen neuen Mieter sucht.“ Yaser Al-Alo bringt einige Erfahrung aus der Gastronomie mit. Er hat nicht nur in Hildesheim und Hannover in verschiedenen Lokalen gearbeitet, sondern war auch schon fünf Jahre selbstständig. In seinem neuen Laden will er künftig auch selber kochen. Zumindest in den ersten Tagen können sich die Gäste auf besondere Angebote freuen.

Die Nachricht von den Neueröffnungen hört man auch bei der Bernburger Stadtverwaltung gern. „Das ist eine sehr positive Entwicklung. Zum Einen, weil die Häuser genutzt werden, und zum Zweiten, weil etwas Neues angeboten wird“, sagt Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich. Erfreulich sei für ihn, dass der verwaiste Biergarten vor dem Lindencafé nun bald wiederbelebt wird. (mz)