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Riesiger Berg an Aufgaben

Von Lars Geipel 08.02.2007, 20:56

Latdorf/Bernburg/MZ. - Genauso, wie die anderen verantwortlichen Mitarbeiter im Werk auch.

Dass sich das in nächster Zeit ändern könnte, ist zweifelhaft. Denn der Berg an Aufgaben scheint kaum kleiner zu werden. Ungeklärt ist immer noch die Unglücksursache. Wie geht es weiter, wenn die Kapazität von Kalkteich Nummer 21 erschöpft ist und das Landesverwaltungsamt am Verbot der Befüllung von Nummer 18 festhält? Welche Wege gibt es, um die Sorgen und Ängste der Anwohner zu zerstreuen und verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen? Noch ist ja nicht einmal sicher, dass tatsächlich niemand unter den gigantischen Kalkschlamm- und Geröllmassen begraben liegt. Zumindest gibt es Fortschritte bei den Räumarbeiten zu vermelden.

Nach Aussagen von Gerhard Eder soll die Landstraße 64 zwischen Latdorf und Gerbitz, die derzeit die Radlader für den Pendelverkehr zum Abtransport des abgerutschten festen Kalksteins nutzen, bereits am Montagmorgen wieder offen sein. Vorher muss allerdings noch die Straßenoberfläche gereinigt und die Straßenmeisterei in Plötzkau die Freigabe erteilen.

Dagegen wird es noch Monate dauern, bis auf der L 73 wieder Autos fahren können. Zwar wurden auf der Straße, die auf einem etwa 650 Meter langen Abschnitt zwischen Kleinpaschleben (Landkreis Köthen) und Nienburg begraben wurde, bereits 250 Meter Geröll weggeräumt. Derzeit sind Arbeiter allerdings dabei, den Schlamm abzupumpen. "Wegen der Beschaffenheit des Materials gestalten sich diese Arbeiten als schwierig", so Eder weiter. Danach muss mit der Entwässerung des Geländes begonnen werden. Erst dann kann die Straßensanierung beginnen.

Das Gespräch wollen die Solvay-Verantwortlichen auch mit den Bewohnern der benachbarten Orte suchen. "Sobald wir Klarheit über die Ursache des Böschungsrutsches haben, wollen wir mit den Menschen in geeigneter Art und Weise über das Kalkteich-Thema sprechen", ist der Werkleiter an einem offenen Dialog interessiert. Den Kontakt zu den Bürgermeistern von Grimschleben und Latdorf hat er ebenfalls aufgenommen.

Trotz allen Stresses wird am Montag bei Solvay zumindest wieder ein Stück Normalität Einzug halten. Nachdem die Produktion nach dem Unglück sicherheitshalber um 50 Prozent gesenkt wurde, soll Anfang der Woche wieder voll produziert werden.