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Rettungsschwimmen Rettungsschwimmen: Bernburger sind die Besten der Republik

27.09.2015, 16:54
Das Siegerteam wurde nach Rückkehr auch in der heimischen Schwimmhalle geehrt (vordere Reihe von links): Beatrice Mühlbach, Alexander Noack, Amy Hammermann, Vivien Barth, Holger Becker, Holger Mühlbach; (hintere Reihe von links): Bernhard Berger (Präsident des DRK-Kreisverbandes Bernburg), Katrin Beiersdorfer, Leni Block, Anton Hoffmann und Lena Schenker.
Das Siegerteam wurde nach Rückkehr auch in der heimischen Schwimmhalle geehrt (vordere Reihe von links): Beatrice Mühlbach, Alexander Noack, Amy Hammermann, Vivien Barth, Holger Becker, Holger Mühlbach; (hintere Reihe von links): Bernhard Berger (Präsident des DRK-Kreisverbandes Bernburg), Katrin Beiersdorfer, Leni Block, Anton Hoffmann und Lena Schenker. DRK Lizenz

bernburg/schwarzenberg - Riesenerfolg für die Wasserwacht des Kreisverbandes Bernburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): Beim Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen für Jugendrotkreuzgruppen avancierten die Kleinsten zu den Größten und sicherten sich in der Altersklasse 1 den Sieg.

Jubel, Freudentränen und wie es sich für Sieger gehört, Kindersekt zum Anstoßen, als feststand, dass die Kinder der Bernburger Wasserwacht Bundesmeister sind.

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes leistet mit 75 000 ehrenamtlichen Einsatzkräften rund 50 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Deutschland und ist damit die stärkste Wasserrettungsvereinigung der Bundesrepublik. Jährlich retten sie durchschnittlich mehr als 250 Menschen an Gewässern das Leben. Allein bei der Wasserwacht Bernburg trainieren jede Woche gut 100 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, um im Ernstfall richtig helfen zu können.

Das Sechserteam hatte sich unter insgesamt 28 Mannschaften aus zehn DRK-Landesverbänden im sächsischen Schwarzenberg durchgesetzt. Unter dem Motto „Drachenstark aus Liebe zum Menschen und zum Wasser“ zeigten dort 150 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 16 Jahren, dass sportliche Aktivität und ehrenamtliches Engagement Spaß machen.

Im Juni dieses Jahres standen Gruppenführerin Lena Schenker, Amy Hammermann, Vivien Barth, Leni Block, Alexander Noack und Anton Hoffmann schon einmal auf dem Siegertreppchen: Sie gewannen die Landesmeisterschaften von Sachsen-Anhalt und qualifizierten sich damit für die Bundeswettbewerb.

Harter Sommer

Für die Bernburger Nachwuchstalente war somit ein harter Sommer angesagt. Zum Wassertraining trafen sich die Sechs mit ihren Schwimmtrainern Katrin Beiersdorfer und Holger Becker im Schwimmbad Nienburg. Gerade die 50-Meter-Bahn bot ausgezeichnete Möglichkeiten, die Kondition zu stärken. Auch Theorieausbildung stand auf dem Programm. Hier vermittelte Holger Mühlbach Wissen und Können über Erste Hilfe. Beatrice Mühlbach war bei Fragen zum Jugendrotkreuz aktiv, ebenso zur Klimakampagne oder zum Thema Inklusion. Eine Woche vor dem Bundeswettbewerb stand noch ein schweißtreibendes Trainingslager in Pretzsch auf dem Programm, wo neben dem Schwimmen auch Theorieelemente unter Wettkampfbedingungen geübt wurden.

So ging die Mannschaft der Saalestädter gut vorbereitet in Schwarzenberg an den Start: Im schwimmerischen Hauptteil des Wettbewerbs musste sie in einer Tauch-, Transport- und Rettungsringstaffel sowie in einer kombinierten Staffel ihr Können beweisen. „Was unsere Kinder dort leisteten, war einfach spitze“, berichtet Holger Mühlbach. „Sie konnten fast alle Zeiten vom Landeswettbewerb nochmals um mehrere Sekunden toppen und gewannen gegen die schwimmerisch starken Mecklenburger sogar zwei Staffeln.“

Mit 30 Punkten voraus

In einem zweiten Wettbewerbsteil stand dann das Wissen rund um die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes auf dem Programm: Neben Stationen zur klassischen Ersten Hilfe in nachgestellten Unfallszenarien beschäftigten sich die Nachwuchsrettungsschwimmer mit dem Thema Inklusion. Dabei ging es um die Rechte von Jugendlichen und den Abbau von Vorurteilen und Barrieren. Am Ende belegte das Bernburger Team mit 30 Punkten Vorsprung den ersten Platz.

„Um so eine Spitzenmannschaft zu formen, benötigt es zwei bis drei Jahre kontinuierliche und zielgerichtete Arbeit“, betont Klaus-Ulrich Jahn, Leiter der Wasserwacht. So sei das Siegerteam bereits seit 2013 bis zum Frühjahr 2015 von Deike Böttcher im Rettungsschwimmen und in der Ersten Hilfe trainiert worden. Zusätzliches Schwimmtraining habe es beim SV Serum Bernburg immer montags und freitags gegeben. Dort brachten die Trainer Dieter Käferhaus und Lothar Galonska die Kinder in Form.

„Es ist eine Gemeinschaftsleistung, bei der auch die Eltern einen großen Anteil haben“, sagt Klaus-Ulrich Jahn. (mz)

Vivien Barth im Staffelkampf mit Rettungsring.
Vivien Barth im Staffelkampf mit Rettungsring.
DRK Lizenz