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Regen treibt «Wasserflöhe» im Kutter auf der Saale an

Von Susanne Weihmann 08.06.2007, 15:20

Bernburg/MZ. - "Schließlich handelt es sich um einen Wassersport", frotzelten diejenigen, die am Donnerstag auf dem Gelände des Maritimen Clubs am Pfaffenbusch im Trockenen standen. Dem Team ("Wasserflöhe"), das gerade auf der Saale für das Kutterrennen in der nächsten Woche trainierte, war wahrscheinlich weniger zum Lachen zumute.

Obwohl die Männer und Frauen schon längst durchnässt waren, schien sie der Regen zusätzlich anzutreiben. Aber auch bei den Anderen am Ufer ging es am Donnerstagabend (feucht-)fröhlich zu. Mit Sekt und Bier (und einem Spanferkel) wurde die Fertigstellung der Sanierung des Vereinshauses und der neue Kutter-Port gefeiert. In mehreren Etappen wurden die Räumlichkeiten seit 2002 saniert. Seitdem investierte die Freizeit GmbH, als Betreiber des Geländes, etwa 225 000 Euro in die Maßnahme. Hinzu kamen Fördermittel von der Stadt, Unterstützung von Sponsoren sowie Eigenmittel.

Das Vereinshaus, das im Jahr 1936 erbaut wurde, wurde in den letzten fünf Jahren runderneuert. Die Innenwände sind neu, genauso wie die Dämmung, die Elektroinstallation und die Sanitäreinrichtung. Die Außenfassade wurde ebenfalls erneuert, erläuterte Marian Haft, der zweite Vorsitzende des Maritimen Clubs, der etwa 35 Mitglieder zählt. Die Bootshalle hat neue Trapezbleche und ein neues Dach bekommen. Und schließlich wurde der Kutter-Port errichtet, damit die Boote untergestellt werden können, fasste Haft zusammen. Er selbst ist seit 1985 Mitglied im Maritimen Club. Man müsse schon verrückt sein, wenn man diesen Sport macht, gibt der 36-Jährige zu. Vor allem die ersten fünf bis sechs Einheiten nach der Winterpause seien eine richtige Quälerei. "Aber wenn man einmal Blut geleckt hat, ist es genial hoch drei."

Zuletzt allerdings war weniger Zeit für den Sport, sagt Haft. Er und die anderen Wassersportler des Maritimen Clubs, die zuletzt am Müritzpokal und ansonsten deutschlandweit an Wettbewerben im Kuttersegeln teilnehmen, haben bei der Sanierung oft selbst mit Hand angelegt. So wurden die baulichen Vorleistungen wie Pflaster- und Maurerarbeiten am Kutter-Port erbracht. Den Rest musste eine Firma erledigen. Zwar sei man mit der Einweihung des Ports noch nicht ganz fertig, so Haft.

Pünktlich zum Kutterrennen sollen jedoch die vorläufig letzten Arbeiten auf dem Vereinsgelände beendet sein. "Für die nächste Zeit ist erstmal Ritze", versichert Haft. Für das Rennen am nächsten Samstag haben sich über 60 Mannschaften, die eine Strecke von etwa 750 Metern zurücklegen müssen, angemeldet. Und es sind nicht nur die "Wasserflöhe", die ihre Chance auf den Pokal und 100 Euro Siegprämie sehen und dafür auf der Saale trainieren. "Zehn bis 20 Mannschaften kommen jeden Tag", berichtet Marian Haft. Der zweite Vorsitzende des Vereins schätzt, dass sich zum Kutterrennen zwischen 2000 und 2500 Gäste an der Saale tummeln werden.