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QR-Codes, Wlan-Hotspots QR-Codes an Sehenswürdigkeiten in Bernburg: Stadtrat wünscht sich Informationen für Touristen

Von Katharina Thormann 24.07.2019, 09:56
Gunther Seyffert zeigt, wie man mit dem Handy den QR-Code einlesen kann.
Gunther Seyffert zeigt, wie man mit dem Handy den QR-Code einlesen kann. Engelbert Pülicher

Bernburg - Mit einer neuen Idee möchte Bernburgs Stadtrat Gunther Seyffert (Die Linke) den Tourismus in der Saalestadt ankurbeln. „Wir wollen hier Reisegruppen empfangen und sie über die Stadt informieren und dann können sie nicht mal das bekannte Lied ’An der Saale hellem Strande’ zu Ende hören“, ärgert sich der Stadtrat über die Akustik an der Blumenuhr vor dem Rathaus.

Dort wird nämlich nur zur halben und vollen Stunde elf Sekunden das aus dem Jahr 1826 von Franz Kugler getextete Volkslied angespielt. „Und dann hört es abrupt auf, das ist doch ärgerlich“, sagt Seyffert, der dieses Problem zum Anlass genommen hat, um über eine neue technische Lösung nachzudenken.

Und zwar mit einem sogenannten QR-Code, den man an dem Schild direkt neben der Sehenswürdigkeit anbringt. Mit einer speziellen App auf dem Smartphone kann dieser Code gelesen werden und sofort könnte sich eine Seite mit der Melodie und bestenfalls sogar mit dem gesamten Text des Volksliedes öffnen - so der Plan.

Nur einen QR-Code scannen, und schon könnte das Volkslied „An der Saale hellem Strande“ gespielt werden

Gesehen hat er diese neue Technik bei einem Städtetrip in Norddeutschland. „Warum kann man dies nicht auch in Bernburg einführen? Das kann doch nicht so schwer sein“, sagt Seyffert.

Mit seiner multimedialen Idee stößt er auch bei Bernburgs Stadtrat Jens Kramersmeyer (parteilos) auf offene Ohren. Denn der hat gemeinsam mit dem Verein „Mittelstand fördert Kinder“ in Bernburg schon einen ähnlichen Vorstoß gewagt.

Derzeit entsteht mit einer Multimediafirma aus Halle eine App für die Eulenspiegel-Erlebnistour. Mit dieser werden ebenfalls an den Stationen, an denen sich der Obernarr einst vor Hunderten von Jahren aufgehalten haben soll, QR-Codes angebracht.

Diese kann man mit den Handys einlesen und dabei einen 360-Grad-Blick und den virtuell erscheinenden Kinder-Eulenspiegel Tommy Haft mit seinen Geschichten abrufen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man diese App auch auf andere Sehenswürdigkeiten wie eben auch die Blumenuhr und andere Gebäude erweitert“, sagt Kramersmeyer.

Voraussichtlich im Herbst sollen zunächst die Eulenspiegelstationen in der App funktionieren. Betreut wird das Ganze dann von der Bernburger Freizeit GmbH und im Speziellen vom Museum Schloss Bernburg.

Eine weitere Idee: Gratis-Wlan für Touristen an markanten Gebäuden in der Stadt

Doch bevor es auch mit anderen Stationen so weit ist, sind noch einige Voraussetzungen zu klären. Zum Beispiel ein kostenloser WLAN-Zugang für die Besucher der Stadt zumindest an den markanten Gebäuden der Stadt Bernburg.

Doch so leicht dürfte es mit der Umsetzung nicht werden. Hauptamtsleiter Klaus Hohl musste bereits die erste Euphorie bremsen, denn aufgrund der Dicke der alten Gebäudemauern ist ein Empfang gar nicht so leicht möglich. Nichtsdestotrotz will die Stadtverwaltung weiter an dem Thema dranbleiben.

„Der Hinweis ist angekommen und mit dem Thema Hotspot werden wir uns noch einmal beschäftigen“, kündigte Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) bei einer der jüngsten Stadtratssitzungen an. Stadtrat Gunther Seyffert hofft inständig, dass zumindest die QR-Codes etwas zügiger an die Tafeln kommen.

Schließlich dürften die meisten Touristen schon selbst ein internetfähiges Smartphone besitzen, von dem aus sie dann künftig auch die vollständige Melodie von „An der Saale hellem Strande“ beim Besuch der Blumenuhr zu hören bekommen können. (mz)