Photovoltaik in Bernburg Photovoltaik in Bernburg: Stadtrat stimmt über Brachfläche am Teichweg ab

Bernburg - Ein vergammelter Containerbau, verfallene Holzbauten und jede Menge Müll: So ist die Kurzbeschreibung für die alte Industriebrache an der Ecke Dessauer Straße/Teichweg in Bernburg. Ein richtiger Schandfleck, der endlich weg muss. Das findet die Bernburger Stadtverwaltung und hat nun dafür offenbar die passende Lösung gefunden.
Sie will das knapp sieben Hektar große Gelände potenziellen Investoren für den Bau einer Photovoltaikanlage anbieten. „Die Fläche liegt uns sehr am Herzen“, begründete Frank Wiemann vom städtischen Planungsamt bei der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschuss den neuen Vorstoß. Schließlich liegt das Gelände, auf dem sich einst der Baubetrieb BMK Chemie befand, direkt am östlichen Einfallstor zur Innenstadt.
Ehemaliges Gelände des Baubetrieb BMK Chemie
Nachdem nun auch der Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung den Weg für die überarbeitete Version des Standortkonzepts zur Förderung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen freigemacht hat, könnten auch bald an anderen Stellen rings um Bernburg neue Solarparks entstehen.
„Anfragen haben wir wahnsinnig viele, aber dabei ist eine Steuerung wichtig“, sagt Wiemann. Denn die Stadtverwaltung will dafür nicht attraktive Ackerflächen hergeben. Sinnvolle Alternativen sind langsam erschöpft, nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere Anlagen erbaut wurden.
Alternativen sind langsam erschöpft
So zum Beispiel auf der ehemaligen Garnison, an der Dessauer Straße, an der Baalberger Straße sowie in Friedenshall und südöstlich der Kleingartensparte „Bergstädter“. Um nun weitere Investoren zu bedienen und wegen des überarbeiteten Erneuerbare Energien Gesetzes ist das Planungsamt fünf Jahre nach der ersten Flächen-Prüfung noch einmal auf Suche
gegangen.
Und zwar vor allem nach so genannten Konversionsflächen, die für den Bau von Solarparks besonders gefördert werden. Bei den Flächen handelt es sich um brachliegende Militär-, Industrie- und Gewerbeflächen. Wie eben auch die Fläche am Teichweg. Es gibt aber noch drei weitere Flächen, die in Frage kommen. Wenn auch deutlich kleinere.
Weitere Flächen in Baalberge und Poley
Und zwar am Rande von Baalberge im teilweise ungenutzten Gewerbegebiet (3,4 Hektar) sowie im Süden Poleys (1 Hektar). Für letztere Fläche gibt es bereits einen Interessenten. Die Agrar Poley GmbH plant nach dem Abriss der ehemaligen Schweineställe eine Photovoltaikanlage zu errichten.
Ein 2,3 Hektar großer Solarpark soll auch am südlichen Hang des so genannten Rodelbergs in Peissen entstehen. Und zwar finanziert von der Peissener Tonprodukte GmbH & Co. KG. Besonders interessant für Photovoltaikanlagen seien laut Wiemann auch Flächen entlang von Autobahnen und Bahntrassen, aber auch Mülldeponien.
All das hat die Stadt Bernburg allerdings nicht (mehr) zu bieten. War zum Beispiel die ehemalige Deponie in Friedenshall ursprünglich als mögliche Fläche ausgewiesen, hat nun das Landesamt für Geologie und Bergwesen diese Planungen aufgrund der darunter liegenden Kali- und Salzgrube abgelehnt. Stattdessen wird dieses Areal sich selbst überlassen, nachdem in 2009 auf der Deponie die Erde absackte und sich ein 40 Meter tiefer und ebenso breiter Krater aufgetan hat. (mz)