Öffentlicher Personennahverkehr Öffentlicher Personennahverkehr: Zahl der Busse verdoppelt sich fast
Bernburg - Die Planungen für Bernburgs repräsentativstes Bauvorhaben des kommenden Jahres nehmen immer mehr Kontur an. Zwischen Mitte Mai und Mitte Dezember 2020 soll anstelle des bisherigen Busbahnhofs eine sogenannte Rendezvoushaltestelle entstehen, die die Stadtlinien und den Regionalverkehr besser verzahnt.
Im Halbstundentakt werden künftig die Citybusse vor dem Landratsamt ankommen und abfahren. Auf 1,25 Millionen Euro werden die Kosten für das Projekt geschätzt, das dem Öffentlichen Personennahverkehr einen gehörigen Schub verleihen soll.
Das verdeutlicht auch der Anstieg der täglichen An- und Abfahrten von derzeit 146 auf dann 260. „Wir sind größter Profiteur dieses vom Kreistag beschlossenen Nahverkehrskonzeptes“, schätzt Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) ein. Andere Städte, die eine solch verlässliche Taktung einführten, hätten ihre Passagierzahlen vervielfacht. Selbstredend hofft der OB, dass dies auch in Bernburg gelingen möge.
Öffentlicher Personennahverkehr: Inselbussteig ist 58 meter lang
Der Hauptausschuss des Stadtrates hat mit dem Beschluss des Technischen Ausbauprogramms nun die Basis für weitere Planung, Vergabe und Bau geschaffen. Der 58 Meter lange und fünf Meter breite Inselbussteig wird künftig sowohl von der Friedensallee als auch der Karlstraße in beiden Richtungen angefahren.
Jeweils drei Busse finden an jeder Seite Platz, am Rheineplatz und an der Karlstraße werden noch je zwei Stellplätze für wartende Busse ausgewiesen. Die überdachte Haltestelle erhält sechs lehnenfreie Sitzbänke, zwei Papierkörbe und vier dynamische Fahrgastinformationstafeln. Sie wird durch ein umlaufendes LED-Band innerhalb der Dachkante beleuchtet.
Die Stadtwerke wollen darüber hinaus sechs historische Leuchten des bereits in der Innenstadt bekannten Typs Alt Berlin auf der Parkseite installieren sowie vier Lichtstelen vor dem Kreishaus.
Öffentlicher Personennahverkehr: Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte
Ein Leitsystem führt Blinde und Sehbehinderte sicher auf der Haltestelleninsel, von der der Einstieg barrierefrei in den Bus erfolgen kann.
Die Fahrbahnen werden mit sogenanntem Busphalt, ein farbiger Asphalt, ausgestattet. „Wir bevorzugen einen Sandton“, so Planer Fritjof Mothes.
Der Bereich unmittelbar vor dem Kreishaus darf ausschließlich von Bussen befahren werden, der Innenstadt-Verkehr wird wie bereits jetzt in beiden Richtungen durch die Liebknechtstraße geführt. Für OB Schütze entspannt sich damit auch die kritische Situation an der Aldi-Zufahrt, wo viele Fußgänger die Karlstraße queren.
Öffentlicher Personennahverkehr: Leitungen und Kanäle werden zuvor erneuert
Bevor der Bau der eigentlichen Haltestelle im Mai beginnt, lassen Stadtwerke und Wasserzweckverband Saale-Fuhne-Ziethe abschnittsweise bis zur Friedensallee ihre Leitungen und Kanäle erneuern. Nachdem die Kreuzung Auguststraße vorfristig seit Freitag wieder offen ist, wird derzeit bis 20. Dezember auf der Karlstraße bis zur Aldi-Einfahrt weitergebuddelt.
Zudem werden in den kommenden Wochen sieben kleinere Bäume gefällt, deren Verlust später durch zehn im Karlsplatz-Park neuangepflanzte Winterlinden kompensiert wird. (mz)