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Cross-Skates Nordic Skating: Four Ace Europe will in Peißen bei Bernburg Skikes produzieren

Von Katharina Thormann 08.12.2017, 08:55
Vertriebsleiter Michael Krüger hält das neuste Modell des Skike-Herstellers in den Händen. Noch ist es ein Prototyp.
Vertriebsleiter Michael Krüger hält das neuste Modell des Skike-Herstellers in den Händen. Noch ist es ein Prototyp. Engelbert Pülicher

Peißen - Wintersportfans dürften wahrscheinlich recht bald den kleinen Ort Peißen kennenlernen. Zumindest, wenn sie auf die Verpackung ihrer künftig neu erstandenen Sportgeräte schauen. Denn wie nun bekannt wurde, wird die Four Ace Europe GmbH ab dem kommenden Jahr einen Teil ihrer Produktion von so genannten Cross-Skates in den Bernburger Ortsteil verlagern. Diese Skikes, wie sie von der Firma genannt werden, sind eine Variante von Inlineskates, die sich dank ihrer beiden Luftreifen auch zum Fahren in unebenem Gelände eignen.

„Uns gibt jetzt schon seit zehn Jahren“, erzählt Clemens Krueger, Leiter der Entwicklung bei Four Ace Europe. Die Idee, diese Sportgeräte auf den Markt zu bringen, hatten er und seine Frau Li Pan-Krueger von einem österreichischen Wintersportler übernommen. Dieser hatte sich das Sportgerät eigentlich nur für sich selbst gebaut. Vor allem, um auch im Sommer trainieren zu können.

Ein bisschen wie Wintersport im Sommer

„Er hatte dann schnell festgestellt, dass es auch andere haben möchten“, erzählt Krueger von der ersten Kleinstproduktionslinie. Die war allerdings wegen der hohen Baukosten unrentabel. Durch seine guten Kontakte nach China über seine Frau konnte dort aber recht schnell ein Werk gefunden werden, das die Skikes nun in großen Stückzahlen produziert.

Inzwischen werden die Sportgeräte in 40 Länder der Welt geliefert. Wenn es nach den Kruegers geht, die eigentlich zufällig den Weg nach Sachsen-Anhalt fanden, könnten es in den kommenden Jahren ruhig noch ein paar mehr Länder werden, in denen die Alleskönner über die Ladentheken gehen. Dann werden die Päckchen aber nicht mehr nur aus China geliefert, sondern auch aus dem kleinen Peißen bei Bernburg.

Produktionsbeginn in Peißen ist 2018 geplant

„Wir sind ganz zufällig auf die Halle gestoßen und haben sie vor anderthalb Jahren gekauft“, erzählt Krueger. Denn zuvor befand sich die angemietete Zentrale in Deutschland noch in Halle. Ebenso zufällig. „Wir wollten unbedingt die Internetseite skike.de haben. Doch die war schon an einen Hallenser vergeben“, sagt Krueger, der daraufhin Kontakt zu dem Seiteninhaber aufnahm und somit auch in Halle landete. Inzwischen haben sich Krueger und seine Frau in der Stadt an der Saale niedergelassen und pendeln täglich wie auch die drei Mitarbeiter nach Peißen.

Nach der Ispo (der Internationalen Fachmesse für Sport und Sportmode) im Januar kommenden Jahres soll in Peißen die Montage des neuesten Produktes der Skike-Familie starten. Zunächst mit den derzeitigen Mitarbeitern. Ganz bewusst soll künftig dieses Premiumprodukt in Deutschland, anstatt in Fernost, gefertigt werden. „Wir möchten einfach sichergehen, dass gleichmäßig sehr gute Qualität verbaut wird“, sagt Krueger.

Carbon und Glasfaser werden verbaut

Denn obwohl man es den Sportgeräten nicht ansieht, stecken darin laut dem Entwicklungschef eine ausgetüftelte Technik, etliche Patente und auch darauf abgestimmt hochwertige Materialien wie Carbon und Glasfaser. Schließlich haben sich inzwischen ganze Skike-Gruppen gefunden, die damit sogar am Großglockner unterwegs sind. Das Besondere dabei: Die bereiften Sportgeräte haben eine integrierte Bremse - anders als herkömmliche Inline-Skates mit ihren Stoppern.

Mittlerweile konzentrieren sich die Entwickler des Unternehmens aber nicht mehr nur auf Ski-Langläufer oder Skiskater, die mit den Geräten auch bei 25 Grad ihrem Hobby nachgehen können. Auch Kiteboarder, die mit ihren Drachen in den Bergen unterwegs sind, können sich inzwischen solche Skikes an die Füße schnallen, um bequemer zu landen als bisher. Vertrieben werden die Skikes bisher vor allem über Trainer, die in einigen Ländern der Welt Einsteigerkurse anbieten. Das ist laut Krueger so gewollt: „Denn wir wollen natürlich, dass den Sportlern die Geräte gut erklärt werden, damit sie auch Spaß dran haben.“

(mz)