Nils Biermordt in Chicago Nils Biermordt aus Bernburg: Der Hattrick mit Weltrekord

Bernburg - Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Sein Vater Mario Biermordt hat 2000 in Las Vegas und 2001 in Kapstadt den Weltmeistertitel im Bankdrücken geholt. Und ist nun mächtig stolz auf seinen Sohnemann Nils, der den Papa nun sogar überholt hat.
Der Bernburger eroberte in Chicago seinen dritten WM-Titel im Bankdrücken in Folge. Vor zwei Jahren brachte der 20-jährige Lehrling in Prag goldene 160 Kilogramm zur Hochstrecke, ein Jahr darauf in Bratislava 180 Kilogramm und nun in der „Windy City“ am Michigan-See imposante 205 Kilogramm. Damit war der goldene WM-Hattrick mit Weltrekord perfekt.
Mit dem Team der Nationalmannschaft Eindrücke gesammelt
„Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in den USA, habe mir mit meinen Teamkameraden aus der Nationalmannschaft die Stadt bei Tag und bei Nacht angeschaut und viele neue Eindrücke sammeln können. Die Pizzen schmecken anders als beim Italiener in Deutschland, sind dicker belegt und haben auch eine höhere Teigschicht“, plauderte der Modellathlet ein wenig aus dem Nähkästchen und fügte hinzu.
„Ich bin mit meinem Bruder Eric praktisch im Fitness-Studio meines Vaters und meiner Mutter Kati groß geworden. Mein Weg konnte fast nur in diese Richtung führen.“
Sportliche Karriere begann eigentlich im Boxring, dann folgte Motocross
Begonnen hat die sportliche Laufbahn des dreifachen Weltmeisters jedoch im Boxring, zunächst bei der SG Chemie Bernburg unter der Regie von Klaus Ruzicka und dann beim SV Blau-Weiß Könnern, als der damalige Grundschüler von Ulf Gonschorek und Gerald Gottwald betreut wurde. Zweimal stand der kleine Faustkämpfer bei den Landesmeisterschaften von Sachsen-Anhalt auf dem obersten Treppchen.
„Für einen Start bei der Deutschen Meisterschaft war ich damals zu jung“, erzählte Nils Biermordt, der sich im Alter von zwölf Jahren eine neue Herausforderung suchte. Der Saalestädter stand damals auf „anstrengende Geschwindigkeit“, versuchte sich im Motocross.
Die Strecken in Ballenstedt, Westerhausen und Wilsleben kennt er wie seine eigene Westentasche. Den Traum von einem aktiven Besuch des legendären WM-Talkessels in Teutschenthal möchte er sich auch noch erfüllen.
Jetzt ist der Umstieg zum Bodybuilder dran
Doch der ehrgeizige Champion verfolgt auch noch ein anderes Ziel. Nils Biermordt wird seinen WM-Titel im Bankdrücken nicht verteidigen, sondern die nächste Herausforderung mit Hilfe seiner Familie und seines Sponsors Peter Meyer aus Beckum versuchen, erfolgreich zu meistern. Er plant den Umstieg zum Bodybuilder - eine Prozedur, die eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und auch mentale Stärke erfordert. „Ich muss etwas an Gewicht zulegen, dann aber auch eine Diät machen. Ich weiß auch, dass ich dann auf eine psychische Grenze stoßen kann.
Bodybuilding ist noch härter als Bankdrücken“, peilt der Azubi, der demnächst seine Lehre bei der in Bernburg ansässigen Firma Pöttinger erfolgreich abschließen und dort anschließend arbeiten möchte, eine neue Disziplin im Kraftsport an. Von der Familie und seiner Freundin Carolin Reiss erhält er dafür nötige Unterstützung. Die nötige Portion Ehrgeiz besitzt er außerdem. (mz)