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Nienburg-Kalender für 2016 Nienburg-Kalender für 2016: Fotogeschichte(n) über die Stadt

Von Susanne Thon 18.09.2015, 17:51
Stolz präsentiert Georg Kemper den Nienburg-Kalender 2016.
Stolz präsentiert Georg Kemper den Nienburg-Kalender 2016. Pülicher Lizenz

Nienburg - Georg Kemper ist hochzufrieden: Denn der Kalenderverkauf könnte kaum besser laufen. 500 Nienburg-Kalender 2016 hat der - Achtung, sperriger Name! - Verein zur Förderung der Kultur und Denkmalpflege sowie der Heimatpflege der Stadt Nienburg (Saale) vor Kurzem drucken lassen. In Zusammenarbeit mit der Bernburger Werbeagentur Gert Reißmann und dem Nienburger Netzwerk für Ehrenamt. Verkaufsstart war vor nicht mal einem Monat und „übrig sind kaum noch welche“, sagt Kemper, Vereinsvorsitzender.

Druckwerke finden reißenden Absatz

Seit der Verein im Jahr 2010 seinen ersten Kalender herausgegeben hat, finden die Druckwerke reißenden Absatz. Was kein Wunder ist: Sie werden ja nicht nur von Nienburgern für Nienburger gemacht. Nienburg steht drauf, Nienburg steckt drin - und nicht zuletzt tun Käufer auch noch etwas Gutes. Denn der Erlös kommt auch in diesem Jahr wieder dem Schwimmbad Am Blauen Berg zu Gute. „Das Geld kriegt die Stadt, zweckgebunden“, erklärt Kemper. Nachdem der 2014er Kalenderverkauf schon der Renovierung des Sanitärbereichs diente, sollen die Einnahmen aus dem jetzigen helfen, das Funktionsgebäude wieder herzurichten. Daher „hoffen wir und wünschen uns, dass auch noch die restlichen Kalender verkauft werden.“

Saalebrücke auf dem Titelbild

Aufs Titelblatt hat es diesmal die Saalebrücke geschafft. Eine Abbildung zeigt den Brückenbau von 1825, der mit einer tragischen Geschichte verbunden ist. Denn nur wenige Monate nach ihrer Freigabe stürzte die Brücke ein. Während einer Festveranstaltung. 55 Menschen kamen ums Leben. Das zweite Foto zeigt den Neubau - die blau-gelbe Stahlbogenbrücke -, entstanden 1999, aufgenommen vor wenigen Monaten. Und darum geht es auch im Kalender: Nienburg im Wandel der Zeiten zu zeigen. Selbst der Schriftzug spiegelt das Thema wider. Nach Kalendern mit alten Fotos, Zeichnungen aus Künstlerfeder im Jubiläumsjahr, den Einsendungen aus einem Fotowettbewerb und Bildern, gemalt von Kindern, sollten es nun fotografische Gegenüberstellungen sein.

Der 2009 gegründete Verein zur Förderung der Kultur und Denkmalpflege sowie der Heimatpflege der Stadt Nienburg (Saale) ist aus einer Arbeitsgruppe hervorgegangen, die sich ursprünglich in Vorbereitung auf die 1050-Jahrfeier im Jahr 2011 zusammengetan hat. „Alles, was der Verein macht, dient dem Stadtbild - der Verschönerung und dazu, dass sich die Leute hier wohler fühlen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Georg Kemper.

Regelmäßig organisiert der Verein Veranstaltungen wie die Frühjahrswanderung. In diesem Jahr wurde auch erstmals eine Stadtrallye mit Grundschülern durchgeführt. Angeboten werden Stadtrundgänge. Und für alle, die Nienburg auf eigene Faust entdecken wollen, hat der Verein Stelen aufgestellt, die in Wort und Bild über historische Ereignisse und die jeweiligen Gebäude informieren. Gegenwärtig gibt es sechs Stelen, eine siebente soll 2016 aufgestellt werden, und zwar an der Johannisstraße. Der Verein zählt aktuell 29 Mitglieder.

Weitere Infos stehen auf der Vereinswebsite unter www.foerderverein-nienburg-saale.de.

Die Stadt im Wandel

„Es ist doch schön, wenn die Menschen sehen, was aus den alten Ansichten geworden ist, wie sich die Stadt gewandelt hat, wie es früher aussah und jetzt aussieht“, sagt Kemper. Dazu sichteten er und seine Mitstreiter schon im Januar Fotos über Fotos, historische Aufnahmen. „Die Auswahl fiel sehr schwer.“ Als sie getroffen war, wurden aus der Runde heraus die Fotografen - Hobbyfotografen - in die Spur geschickt. Schließlich musste schon Ende Juni alles fertig sein. Herausgekommen ist ein Kalender, wie er typischer für Nienburg nicht sein könnte. Mit Ansichten aus der Stadt, aber auch den Ortsteilen. Mit Bildern vom Schloss Neugattersleben, vom Hotel „Zum Löwen“ in Nienburg, vom Schafstall Grimschleben, den zu errichten, damals 1827, Teile der zuvor eingestützten Brücke genutzt wurden. Auch Bilder vom Rathaus fehlen nicht, „das war ja nicht immer komplett Rathaus“. Und die Abbildung von 1905 zeigt es: Da gab es im Gebäude den Ratskeller und eine Fleischerei.

Wasserturm ist nicht dabei

Nur ein Motiv werden die Nienburger vergeblich suchen: Ihren Wasserturm. „Der ist sonst in jedem Kalender drin gewesen. Diesmal kommt er nicht vor“, sagt er entschieden. Der Aha-Effekt zwischen Vorher und Nachher sei bei anderen Motiven einfach größer. Apropos Motive, apropos Kalender, apropos 2017! Kalendermacher müssen ja vordenken, wie geht es also weiter? „Eine Idee haben wir schon“, meint der Vereinsvorsitzende, ohne Näheres verraten zu wollen. Außer, dass es eine Kalenderpause wie 2013 und 2015 nicht wieder geben soll. (mz)