Regionales Museum Schloss Bernburg: Ausstellung zeigt Nachlässe von Bernhard Langer, Frieda Wimmer und Heinz Steffens

Bernburg - Wenn Künstler sterben, stellt sich häufig die Frage, was mit den zurückgelassenen Werken passieren soll. Denn längst nicht immer haben die Erben die räumlichen oder finanziellen Mittel, um umfangreiche Nachlässe fachgerecht lagern zu können.
Bevor das Bernburger Museum zum 1. November seine Türen für etwa zweieinhalb Jahre schließt, ist dort derzeit noch eine Sonderausstellung zu sehen, die sich genau dieses Themas annimmt: Sie zeigt Ausschnitte aus Nachlässen von Künstlern aus unserer Region.
„Etwa zweimal im Jahr wird bei uns angefragt, ob wir uns um den Nachlass eines Künstlers kümmern können“, sagt Museumsdirektor Roland Wiermann. Die Antwort darauf hänge vor allem von der Qualität des Werkes ab – aber auch davon, ob Künstler oder Kunstwerke einen Bezug zur Region haben.
Gesamtwerk des Künstlers muss erhalten bleiben
Bei der Arbeit mit Nachlässen ist es laut Wiermann wichtig, dass das Gesamtwerk des Künstlers erhalten bleibt. Denn oft werden die Werke durch Verkauf in alle Winde zerstreut und der Überblick über die Schaffenskraft des Künstlers geht verloren.
Häufig sind auch nicht nur die „fertigen“ Kunstwerke wie Gemälde oder Skulpturen Teil des Nachlasses, sondern ebenso Notiz- und Skizzenbücher, Arbeitsutensilien und Möbel des Künstlers.
Kooperation mit Salzlandmuseum Schönebeck und Museum Aschersleben
Da für die aktuelle Ausstellung das Bernburger Museum mit dem Salzlandmuseum Schönebeck und dem Museum Aschersleben zusammenarbeitet, spiegeln sich diese drei Städte auch in den Biographien der ausgestellten Künstler wider. Für Bernburg sind das Bernhard Langer, Frieda Wimmer und Heinz Steffens.
Der 1982 gestorbene Steffens hatte in der Liebknechtstraße gewohnt. Nachdem auch seine Frau vor einigen Jahren starb, war der Nachlass an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergegangen. Diese wiederum habe dann beim Museum angefragt, das den Nachlass gesichert und inventarisiert hat.
Im Depot lagern 1.000 Werke von Heinz Steffens
Zwar zeigt die aktuelle Ausstellung nur einige Ölgemälde von Steffens, doch im Depot lagern insgesamt mehr als 1.000 Arbeiten des Vertreters der Klassischen Moderne. „Dazu gehören Grafiken, Gedichtbände, Fotoalben, musikalische Kompositionen und seine Bibliothek“, zählt Wiermann auf. Für eine Dauerausstellung sei das freilich viel zu viel, „aber wir werden Teile daraus immer mal wieder als Sonderausstellung präsentieren.“
Besonders am Herzen liegen dem Museumsdirektor die Werke von Frieda Wimmer. Deren bunte Reisebilder zeigen: „Schon Anfang des 20. Jahrhunderts reiste sie nach Spitzbergen, durch Portugal und die Alpen – als Frau zur damaligen Zeit eine beachtliche Leistung.“ Zur Ausstellung gehören außerdem einige Blumenstillleben der 1949 in Bernburg gestorbenen Künstlerin. (mz)