Multimedia-Service Roschwitzer Straße Multimedia-Service Christian Hinze in der Roschwitzer Straße: Schon 1936 wurden hier Elektrogeräte verkauft

Bernburg - In der Roschwitzer Straße 38 in Bernburg werden schon seit mehr als 80 Jahren Elektrogeräte verkauft, die auf dem neuesten Stand ihrer jeweiligen Zeit waren. Vor acht Jahrzehnten gab es beispielsweise Bügeleisen in den Regalen, im Jahr 2017 hochmoderne Sat-Anlagen und Fernsehgeräte.
„Ich habe in meinem Archiv noch eine Rechnung von 1936 gefunden. Damals gehörte der Laden in Bernburg Paul Saupe. Er verkaufte beispielsweise Lampen und Radiogeräte. Leider habe ich kein Dokument gefunden, das Auskunft darüber gibt, in welchem Jahr genau das Geschäft gegründet wurde.
Auf Gerhard Ahrendts folgte Jürgen Sommerhoff
Die Rechnung aus dem Jahr 1936 ist mein frühester Beleg der Existenz dieses Ladens“, erzählte Geschäftsführer Christian Hinze. Belegt ist außerdem, dass Gerhard Ahrendts im September 1957 das Geschäft führte, das danach von Jürgen Sommerhoff übernommen wurde, der sich damit auch in der wirtschaftlich nicht einfachen Wendezeit am Markt behaupten konnte.
Der heutige Ladeninhaber wurde vor 42 Jahren in Bernburg geboren. Schon als Kind hatte er in seiner Freizeit unheimlich viel Spaß am Basteln und Tüfteln. „Meine Lieblingsfächer an der Schule waren Werken, Physik und Mathematik. Die sind mir auch leicht gefallen“, meinte der Familienvater, der mit Lebensgefährtin Claudia und der gemeinsamen zehnjährigen Tochter Collien zusammenlebt, die von ihrem Vater etwas Talent vererbt bekommen hat. „Heutzutage hat fast jedes Kind in ihrem Alter ein Handy oder Tablet. Aber Collien ist auch handwerklich sehr geschickt, aber sie verfügt auch über eine künstlerische Ader und zeichnet sehr gern.“
Doch sehr oft bekommt Collien ihren Papa an den Werktagen nicht zu sehen. Das Geschäft von Christian Hinze hat an sechs Tagen in der Woche geöffnet. „Einmal im Jahr fahren wir eine Woche in den Urlaub nach Warnemünde. Mehr ist momentan leider nicht drin“, sagte der selbstständige Unternehmer, der als Einzelkämpfer tätig ist.
Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker
Angestellte, die ihren Chef vertreten könnten, sind nämlich nicht vorhanden. Der waschechte Bernburger ist Alleinunterhalter, kennt sich aber in der Branche bestens aus und führt anfallende Reparaturen aller Art in der Unterhaltungs-Elektronik persönlich aus. Das Rüstzeug erhielt er von seinem Vorgänger.
1991 begann Christian Hinze bei Jürgen Sommerhoff eine Lehre als Radio- und Fernsehtechniker, die er dreieinhalb Jahre später abschloss. Anschließend wurde der junge Facharbeiter vom Könneraner Elektro-Handel „TV Voißel“ übernommen.
„Dort war ich neun Jahre fest angestellt. Dann habe ich das Angebot meines ehemaligen Lehrmeisters Jürgen Sommerhoff bekommen, das Geschäft in der Roschwitzer Straße zu übernehmen. Da habe ich spontan zugesagt und mich selbstständig gemacht“, so der erfahrene Fernsehtechniker, der seinen Kunden eine breite Angebotspalette bietet. Das geht beim Verkauf von hochwertigen Fernsehgeräten los und hört bei der Installation von Antennenanlagen sowie der Reparatur auf.
Verkauf, Installation und Reparaturen
„Auf Service-Leistungen greift gern die ältere Generation meines Kundenstamms zurück. Die jungen Leute legen sich in der Regel gleich neue Elektronik-Geräte zu“, kennt der Fachmann die Gepflogenheiten auf dem Markt und weiß auch, dass er auf mehreren Hochzeiten tanzen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur von dem Verkauf von Unterhaltungselektronik kann er sich nicht über Wasser halten.
„Ich betreue mittelständische Unternehmen in der Region, besuche meine Kunden im ganzen Salzlandkreis selbstverständlich auch daheim. Ich bin zwar spezialisiert auf Techni-Sat-Produkte aus Staßfurt, habe aber auch alle anderen Hersteller wie Panasonic, Samsung im Angebot“, meinte Christian Hinze, der auf einen Aspekt ganz besonders großen Wert legt. „Ich biete eine Wertgarantie und nicht nur eine normale Herstellergarantie an.“
Auch Pay-TV bietet Hinze an
Außerdem könnte der Geschäftsmann wie übrigens auch andere Branchen, in erster Linie die Gastronomie, von einer bevorstehenden Änderung bei den Übertragungsrechten im Fußball profitieren. Ab der Saison 2018/19 sollen die Spiele der Champions League nur noch bei Sky zu sehen sein.
„Bei mir können die Kunden schon seit langer Zeit ein Sky-Abo buchen. Das war schon in den vergangenen Jahren ein kleiner Verkaufsschlager“, meinte Christian Hinze, der vor knapp zwei Jahren mit seinem Geschäft ein Haus weiter von der Roschwitzer Straße 38 in die Nummer 40 umgezogen ist. Das ehemalige chinesische Restaurant verfügt über eine größere Ladenfläche. Aber die Wünsche der Kunden werden auch dort weiterhin wie vor mehr als 80 Jahren erfüllt. (mz)
