Mehrere Monate Verzögerung Monate Verzögerung Neubau Busbahnhof Karlsplatz Bernburg: Ausschreibungen eine halbe Million Euro teurer als im Haushalt geplant
Bernburg - Die neue Rendezvoushaltestelle auf dem Bernburger Karlsplatz, die den Busverkehr besser miteinander verzahnen soll, wird nicht wie geplant im Dezember dieses Jahres fertig. Diese Hiobsbotschaft musste Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) den Stadtratsmitgliedern überbringen.
Grund seien deutliche höhere Kosten, die das im aktuellen Haushaltsplan festgeschriebene Budget von 1,9 Millionen Euro überschreiten - laut Stadtsprecher Wolfgang Knopf voraussichtlich um mehr als eine halbe Million Euro. Dies hätten jedenfalls Berechnungen des Tiefbauamtes im Zuge der geplanten Ausschreibung ergeben. Ein Baustart im Mai sei damit nicht mehr zu schaffen.
Die zu erwartenden Baukosten liegen deutlich über der im Haushalt eingeplanten Summe
„Voraussetzung für eine Ausschreibung ist eine geprüfte Planung und eine gesicherte Finanzierung“, erklärt Knopf. Die Planungen würden nun noch einmal von einem externen Ingenieurbüro überprüft. Sollte dieses zu einem ähnlichen Ergebnis wie die Verwaltung kommen, müsste der Stadtrat wohl einen Nachtragshaushalt verabschieden. Wann der Bau des modernen Busbahnhofs dann beginnen kann, ist unklar.
Dezernent Holger Dittrich geht von mehreren Monaten Verzögerung aus. Seinen Angaben nach, sei es ein Novum, dass zwischen der vom Ingenieurbüro vorgelegten Entwurfsplanung und den vom Tiefbauamt kalkulierten Kosten binnen weniger Wochen solch ein Unterschied auftritt.
„Wir mussten die Reißleine ziehen“, sagt er gegenüber der MZ. Man nehme sich nun die Zeit, alles auf Plausibilität zu überprüfen. „Eile ist nicht unser Maßstab. Uns ist wichtig, das Projekt seriös auf den Weg zu bringen.“ Voraussichtlich werden andere in diesem Jahr geplante Vorhaben verschoben, um die nach aktuellem Stand fehlenden 580.000 Euro zugunsten der Rendezvoushaltestelle aufzutreiben.
Stadt erwägt, andere 2020 geplante Vorhaben zu verschieben, um die fehlenden 580.000 Euro aufzutreiben
Noch keine Entscheidung ist im Rathaus darüber gefallen, ob die Baustelle vor dem Kreishaus I zwischenzeitlich für den Verkehr wieder freigegeben wird. Momentan lassen dort Stadtwerke und Wasserzweckverband Saale-Fuhne-Ziethe verschiedene Leitungen erneuern.
Ab 16. März wird die Karlstraße zwischen Auguststraße und Aldi-Einfahrt grundhaft ausgebaut. Bis 15. Mai sollten alle vorbereitenden Arbeiten erledigt sein. Statt des nahtlosen Baubeginns der Rendezvoushaltestelle wird eine mehrmonatige Pause folgen. (mz)