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Mit der Luftmatratze über die Fuhne

Von Susanne Weihmann 09.07.2007, 16:49

Baalberge/MZ. - Er habe sich hochgearbeitet, sagt der junge Mann, der in den Vorjahren einmal Dritter beziehungsweise Zweiter geworden war.

Zahlreiche Besucher, die sich links und rechts der Fuhne postiert hatten, sahen die 16 Teilnehmer, darunter mit Julia Hölzel die einzige Frau. Von einer Startrampe, die erstmals aufgebaut worden war, stürzten sich die Wassersportler in die Fuhne. Dabei hatten sie nicht nur mit den Wellen, sondern manche, wie Tobias Anders, auch mit ihrer Wasserauflage zu kämpfen. Mehrmals rutschte er von seiner Handy-("Vodafone"-)Matratze ehe er sich entschied, die Strecke durch das Wasser zu Fuß zurückzulegen.

Mit Ole Svensson (Sven Weise) war sogar ein ausländischer Wellenreiter am Start. Doch die Anfeuerungsrufe von Kommentator René Henke ("Als Schwede kannst du mal zeigen, wo der Hammer hängt") nutzten nichts: Svensson scheiterte in seinem Lauf am späteren Weltmeister. Bevor es für Boche ins Finale ging, schaltete er Eric Oschätzky im ersten Halbfinale aus. Im zweiten Halbfinale setzte sich Dustin Protzmann nach spannendem Rennverlauf mit einem hauchdünnen Vorsprung gegen den amtierenden Weltmeister Daniel Semmler durch. Der wiederum unterlag im Kampf um Platz drei Neuling Eric Oschätzky.

Der Elfjährige konnte sich zehn Meter vor dem Ziel absetzen und beeilte sich danach, aus dem Wasser zu kommen. "Das war doch ziemlich kalt", meinte der Junge bibbernd. Das bestätigte auch Benny Boche, der am Ende drei Matratzenlängen vor Dustin Protzmann lag. Etwa 16 Grad soll die Fuhne an diesem Nachmittag gehabt haben.

Bereits am Freitagabend war es beim Schlammfußball sportlich auf der Fuhnewiese zugegangen. Von den acht gestarteten Teams landeten schließlich das Ouzo-Team aus Alsleben, "Cirka fünf Mann" aus Baalberge sowie die "Glücksbärchies" auf dem Podium. Am Samstagabend feierte dann nicht nur der neue Luftmatratzen-Weltmeister auf der Fuhnewiese bei der Coyote-Ugly-Party.

Zischen 800 und 1000 Leute werden es wohl gewesen sein, schätzte Irina Zahn vom Verein "Gemeinsam für Baalberge". "Das Zelt hat gebebt", schilderte sie. Der Eintritt zur Party mit Musik, Pyrotechnik und viel nackter Haut war ebenso frei wie der Zutritt zur Festwiese, auf der Buden, ein Rummel und eine Hüpfburg aufgebaut worden waren, an allen drei Tagen.

Vorher seien die Mitglieder des Vereins zwar skeptisch gewesen, schließlich wisse man nie, wie ein solches Fest angenommen wird, so Frau Zahn. Aber die Sorgen waren unbegründet. "Im Nachhinein sind wir uns einig: Es war das vierte Mal und das war das bisher beste", so Irina Zahn, die am Sonntagvormittag zum Frühschoppen bereits wieder in ihrem Imbiss stand.