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Mit dem Pinsel bereist Astrid Eichler die ganze Welt

Von Carsten Steinborn 08.02.2006, 17:33

Bernburg/MZ. - Astrid Eichler war nie dort. Eine schwere Knochenerkrankung macht ihr das Reisen unmöglich. Aber wenn sie mit Pinsel und Farben arbeitet, dann gehen ihre Gedanken in die Ferne. Die Vorlagen für ihre Bilder liefern ihr Freunde, die Fotos und Postkarten von Reisen mitbringen. Traurigkeit spricht dennoch nicht aus ihren Bildern. "Ich bin ein lebensbejahender Mensch", sagt die 54-Jährige, die erst Anfang der 90er Jahre die künstlerische Arbeit als Möglichkeit der Schmerztherapie für sich entdecke. "Ich war ein Antipatient", sagt Astrid Eichler. Keine Therapie habe bei ihr funktioniert.

Bereits vor zwölf Jahren stellte sie im Seniorenzentrum aus. Sie war die erste. Eigentlich hatte sie sich im Haus nur informieren wollen. Weil ihr die kahlen Wände auffielen, schlug sie vor, ihre Bilder zu zeigen. Die Heimleitung willigte ein. Seither sind ihr viele Künstler und Hobbykünstler gefolgt.

Momentan sind es die Landschaften, die es der Hobbymalerin angetan haben. Vielleicht, um das Fernweh zu stillen. Ein Grund sind auch die Ansprüche, die sie an sich selbst und ihr Hobby stellt. "Stillleben male ich nur noch, wenn ich einmal ausruhen möchte", sagt sie. Denn es fällt ihr durch ihre Erkrankung schwer, lange an einer Arbeit zu sitzen.